Am Sonntag, den 24.07.2022, ist Papst Franziskus zu einer mehrtägigen „Bußreise“ nach Kanada aufgebrochen, um dort im Namen der Katholischen Kirche bei Indigenen für das um Verzeihung zu bitten, was tausenden Kindern indigener Bevölkerungsgruppen über Jahrzehnte hinweg an katholisch geführten Internaten, sogenannten „Indian Residential Schools“, widerfahren ist: Missbrauch, Misshandlung und gesellschaftliche Umerziehung, um „den Indianer im Kind zu töten“, wie es damals offiziell hieß. Expertin Barbara Schellhammer, Professorin für Intercultural Social Transformation an der Hochschule für Philosophie München (HFPH), gibt eine Einschätzung zu der Wirkung der Reise.
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine erschüttert die Menschheit. Wir stehen vor der Herausforderung einer zunehmend zersplitterten Welt, die entlang politischer, sozialer und religiöser Grenzen gespalten ist. Schon vor einigen Jahren hat Papst Franziskus zur Schaffung einer „Kultur der Begegnung“ aufgerufen, in der sich Menschen und Staaten mit unterschiedlichen Ansichten dennoch in Würde und Frieden begegnen und austauschen können. Um dieses Konzept von Papst Franziskus global umsetzen zu können, rief das Berkley Center for Religion, Peace & World Affairs der Georgetown University in Washington D.C. das Programm „The Culture of Encounter and the Global Agenda“ ins Leben, ein internationales Netzwerk aus Wissenschaftler*innen von jesuitischen Hochschulen aus aller Welt. In den drei Arbeitsgruppen „Schaffung einer Kultur der Begegnung“, „Schaffung globaler Solidarität“ und „Reform der globalen Governance“ erarbeiten die international zusammengesetzten Gruppen gemeinsam Strategien und Wege, um das gemeinsame Ziel, eine „Kultur der Begegnung“, zu erreichen.