„Sie sind ein Diamant der bayerischen Hochschullandschaft“ – Die Akademische Feier der HFPH 2022

Am UNESCO Welttag der Philosophie begeht die Hochschule für Philosophie München (HFPH) traditionell ihre Akademische Feier. Auch in diesem Jahr kamen am 17. November Freundinnen und Freunde der Hochschule in der Münchner Kaulbachstraße zusammen, um gemeinsam über die Bedeutung der Philosophie in Zeiten großer Umbrüche und Transformationen nachzudenken und die Rolle der HFPH für eine Gesellschaft zu würdigen, die sich mit zunehmenden Herausforderungen konfrontiert sieht.

Wissenschaftsminister Markus Blume MdL bei der Akademischen Feier 2022, Copyright: HFPH/ Anna Futter

Nach den Feierlichkeiten im vergangenen Jahr zum Jubiläum rund um den Umzug in die Kaulbachstraße vor 50 Jahren, hatte die Hochschule auch in diesem Jahr allen Grund zum Feiern. Denn am 21. Juli 2022 verabschiedete der Bayerische Landtag ein neues Hochschulinnovationsgesetz (BayHIG), mit dem u. a. die finanzielle Förderung unserer Hochschule von 50% der nachgewiesenen Personal- und Sachkosten erstmalig gesetzlich festgeschrieben wird. Zudem kann die HFPH als kirchliche Hochschule an Förderlinien und Wettbewerben des Freistaats Bayern teilnehmen.

„Dafür sind wir sehr dankbar“, stellte der Präsident Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher fest, „und deshalb möchte ich die Begrüßung heute Abend mit dem Dank verbinden an die vielen Persönlichkeiten, die den Weg der Hochschule seit Längerem mit großem Wohlwollen und tatkräftiger Unterstützung begleiten und die gesetzliche Verankerung der staatlichen Mitförderung unterstützt und ermöglicht haben.“

In seinem Grußwort hob der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume MdL die Bedeutung der Hochschule für Bayern hervor: „Sie sind ein Diamant der bayerischen Hochschullandschaft“, so Staatsminister Blume, der auch die Relevanz der Philosophie als grundlegende Orientierungswissenschaft im akademischen Bereich und der gesamten Gesellschaft unterstrich.

Der Provinzial der Jesuiten in Zentraleuropa Pater Bernhard Bürgler SJ schloss sich dem Dank an die Bayerische Staatsregierung an und hob die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der HFPH und ihrem Träger, dem Jesuitenorden, hervor.

In einer engagierten Rede lobte Clara Drechsler von der Studierendenvertretung die HFPH als einen Ort des offenen, gemeinsamen Diskurses und Denkens zu den großen Fragen unserer Zeit. Sie appellierte aber auch mit großem Nachdruck an die Vertreter*innen aus Politik und Gesellschaft, der Stimme der Jugend, ihren Anliegen und ihrem reflektierten Nachdenken mehr Raum zu geben und diese in den Entscheidungsprozessen besser zu berücksichtigen.

Der Bericht des Präsidenten gab einen Einblick in die spannenden Tätigkeiten und Entwicklungen der Hochschule im vergangenen Jahr in Lehre, Forschung und dem Dialog mit der Gesellschaft:

So konnte 2022 mit der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Benjamin Rathgeber, der eine Professur zur Philosophie der Künstlichen Intelligenz im Rahmen der Hightech Agenda Bayern innehat, und der Ernennung von Prof. Dr. Patrick Zoll SJ zum Professor für Metaphysik das Profil der Fakultät weiter geschärft werden.

Prof. Rathgeber ist zusammen mit dem Vizepräsidenten Prof. Dr. Michael Reder auch Teil des Direktoriums des neuen „Center for Responsible AI Technologies“, das die HFPH am 03. Februar 2022 zusammen mit der Technischen Universität München und der Universität Augsburg gegründet hat. Im Zentrum arbeiten schon jetzt Doktorand*innen an Forschungsprojekten zum KI-Einsatz in Use Cases der medizinischen Diagnostik.

Auch in der Internationalisierung hat sich die HFPH deutlich entwickelt: Die Profilierung konnte im Rahmen des Treffens von weltweit über 200 Hochschulen der „International Association of Jesuit Universities“ in Boston im August weiter gestärkt werden. Eindrücke von diesem Treffen sehen Sie in diesem Video:

Ein Highlight dieser Konferenz in Boston war zweifelsohne die Beteiligung von 30 Studierenden aus 19 Universitäten des Ordens aus allen Weltregionen, zwei davon von unserer Hochschule, so der Präsident. In einem einjährigen „Global Citizenship Fellows Program“ haben sie gemeinsam seit Herbst 2021 online beraten, was es bedeutet, ein/e Weltbürger*in zu sein. In Boston hat sich diese Gruppe von Studierenden erstmals real getroffen und mit ihrer starken Stimme haben die Studierenden die Konferenz wesentlich mitgeprägt. Sehen Sie hier Eindrücke der Themen dieses Projekts:

Der Präsident warf auch einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft: 2025 feiert die Hochschule ihr einhundertjähriges Bestehen. Mit einer großen Kampagne zur weiteren Sicherung der Zukunftsfähigkeit und einem Jubiläumsjahr mit verschiedenen Festformaten, soll die HFPH nicht nur weiter finanziell abgesichert werden, sondern auch die Bedeutung der Philosophie für die globale Gesellschaft des 21. Jahrhunderts unterstrichen werden.

Erfahren Sie hier mehr zu unserer Fundraisingkampagne für 2025

Den Festvortrag der Akademischen Feier hielt in diesem Jahr die Medienethikerin Prof. Dr. Claudia Paganini, die über die Rolle des Menschen in der digitalen Transformation aus Sicht der Medienethik sprach. Eindrücklich hob sie hervor, wie bedeutsam eine werte-geleitete Herangehensweise für eine humane Gestaltung der Digitalisierung ist.

Schlussendlich durfte die Hochschule in Anwesenheit ihrer Ehrensenator*innen Dr. Theo Waigel sowie Angela und Helmut Six die Verleihung der Medaille „Sapientia Melior Auro“ an Christa Fassbender begehen. Frau Fassbender wurde vom Präsidenten für ihr langes ideelles und finanzielles Engagement für die Hochschule und die Philosophie geehrt.

Die Akademische Feier wurde in diesem Jahr vom Jazzpianisten Luca Zambito würdevoll musikalisch umrahmt.