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Modulstudium Medizinethik.

Beschreibung des Studiengangs

Die Medizinethik ist eine spezifische Form von Bereichsethik. Sie geht der Frage nach, welche menschlichen Entscheidungen und Handlungen in der Medizin, in der Pflege und im (nationalen und internationalen) Gesundheitswesen im ethischen Sinne gut sind, und welche Normen und charakterlichen Eigenschaften der Maßstab für solche Wertungen sind.

An der Hochschule für Philosophie wird die Medizinethik ihrer philosophischen Ausrichtung entsprechend mit einem besonderen Augenmerk auf die grundlegenden ethischen und anthropologischen Fragen gelehrt, die sich in der Praxis der Medizin, der Pflege und des Gesundheitswesens stellen. Im Fokus sind hier also die leitenden Prinzipien, Tugenden (charakterliche Dispositionen), Menschen- und Weltbilder, und vor allem auch die Frage der Begründung der normativen Leitvorstellungen und ihres Verhältnisses zueinander.

Medizinethische Debatten fallen häufig kontrovers aus, weil im medizinischen Kontext die rasanten medizinischen Fortschritte und die technischen Möglichkeiten, die sie eröffnen, auf tief verwurzelte ethische, anthropologische, weltanschauliche und religiöse Überzeugungen treffen, die möglicherweise in einem Spannungsverhältnis dazu stehen. Die Angst vor der sogenannten ‚Apparatemedizin‘, die nicht wenige Menschen umtreibt, hat z. B. ganz wesentlich damit zu tun, dass wir als Menschen nicht nur eine optimale medizinische Versorgung wollen, sondern auch Vorstellungen davon haben, wie wir leben und sterben wollen (und wie nicht). Allerdings variieren diese Vorstellungen eventuell stark von Person zu Person und auch im Blick auf Einzelne im Laufe ihres Lebens. Der Reflexionsbedarf in dem Bereich des menschlichen Lebens, der medizinethische Fragen aufwirft, ist also sehr hoch. Das Modulstudium widmet sich diesen Fragen mit den Mitteln der Philosophie, die mit ihrer Fähigkeit zur Grundlagenreflexion einen Beitrag zu deren Lösung leisten, oder doch wenigstens zu deren Klärung beitragen kann.

Die Liste der Fragen, die in der Medizinethik diskutiert werden, ist sehr lang. Sie reicht vom Status des menschlichen Embryos bis zur Forderung nach einem ärztlich assistierten Suizid, von der Frage der Legitimität der Stammzellenforschung bis zur Priorisierung im Gesundheitswesen. Aber die medizinethischen Fragen, die den Lebensanfang und das Lebensende des Menschen betreffen (Forschung an Embryonen, Euthanasie etc.), haben eine herausragende Bedeutung. Allerdings werden auch Fragen wie die der Verbesserung bzw. Perfektionierung menschlichen Lebens (Enhancement) intensiv diskutiert.

Zielgruppe

Der Studiengang richtet sich an alle, die sich mit den aktuellen Herausforderungen der Medizinethik in einer grundlegend-philosophischen Weise auseinandersetzen wollen oder in ihrer beruflichen Laufbahn im Gesundheitswesen ethischen Fragestellungen begegnen. Er wendet sich vor allem an Menschen, die beruflich oder auch in anderen Kontexten mit diesen Fragen konfrontiert sind (Mediziner*innen, Pfleger*innen, Therapeut*innen, Seelsorger*innen etc.). Der Studiengang ist spezifisch auf Berufstätige ausgerichtet und setzt einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss voraus.

Berufliche Qualifizierung

Das Modulstudium vermittelt Grundlagen und Fähigkeiten, die bei der Orientierung in medizinethischen Debatten helfen. Es verbindet philosophisches Grundlagenwissen, philosophische Methode und die praktische Behandlung von aktuellen Problemen. Dabei lernen die Studierenden auch ethische Fragestellungen anderer beruflicher Kontexte kennen und diese philosophisch zu reflektieren.

Eckdaten

Studiengang Modulstudium Medizinethik
Abschluss Zertifikat

Modulstudium aus Elementen des Master Ethik (staatlich anerkannt)

Anschließender Übertritt in den Master ist möglich

Regelstudienzeit 3 Fachsemester in Teilzeit (kann auf 2 verkürzt werden)
Studienform Weiterbildendes Studium
Studienbeginn Wintersemester
Studiensprache Deutsch; gute Englischkenntnisse zum Lesen von Texten werden vorausgesetzt
Durchführung In Präsenz oder hybrid studierbar

Variante mit minimaler Präsenz:

  • Grundlagenmodul (1./2. Semester): 3×2 Tage Präsenz pro Semester (Fr und Sa)
  • Insgesamt 3 Hauptseminare mit jeweils max. 1 Tag Präsenz (weitere Termine online)
ECTS 36
Gebühren
  • Studiengebühren gesamt: 2.880 EUR, zahlbar in Semester 1-3 (jeweils 960 EUR)

Bewerben Sie sich auf ein Halbstipendium (50% Nachlass)!

  • Verwaltungsgebühr 150 EUR/Semester
  • Grundbeitrag zum Studierendenwerk

Nähere Infos s. Beiträge zum Studierendenwerk 

Akkreditierung Der Studiengang Master Ethik ist durch die unabhängige Agentur ACQUIN geprüft und akkreditiert

Zugangsvoraussetzungen und Bewerbungsverfahren

Formale Studienvoraussetzung Hochschulabschluss mit mindestens 180 ECTS-Punkten
Bewerbungsverfahren
  • Der Studiengang ist zulassungsbeschränkt, Sie müssen sich zunächst um einen Studienplatz bewerben. Die Bewerbung erfolgt digital über das Bewerbungsportal.
  • Bewerbungsschluss: 13. Juli
  • Sollten nach der ersten Frist noch Studienplätze verfügbar sein, besteht die Möglichkeit, sich auch danach noch zu bewerben. Bitte beachten Sie, dass die Plätze begrenzt sind und eine frühzeitige Bewerbung empfohlen wird.
  • Innerhalb von zwei Wochen nach Bewerbungsschluss erhalten Sie nach Prüfung aller Unterlagen entweder einen Zulassungsbescheid oder einen Ablehnungsbescheid.
  • Nach Erhalt eines Zulassungsbescheids müssen Sie sich im Rahmen der Einschreibefrist einschreiben (siehe unten).
Notwendige Unterlagen zur Bewerbung – für Deutsche und Bildungsinländer Nachweis über 180 ECTS-Punkte durch Originalzeugnis
Für ausländische Studieninteressierte aus nicht-deutschsprachigen Ländern Nachweis über Deutschkenntnisse

Nähere Infos s. Sprachkenntnisse

Interessiert? Wir beraten Sie gern!

Julianne McCormack

Referentin für Weiterbildung und Internationalisierung

Kontakt


+49 89 2386-2142
Kaulbachstraße 33
Raum 3.29 (3. OG)

Sprechzeiten

Arbeitstage: Mo-Do vormittags
Sprechzeiten: nach Vereinbarung

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