Epistemische Ungerechtigkeit und Gewalt kommen in unterschiedlichen Formen vor: Menschen werden aufgrund von Vorurteilen als Nicht-Wissende markiertkollektive Wissenssysteme weisen aufgrund von Ignoranz und Dominanz Lücken auf und infolgedessen hören Menschen auf, das eigene Wissen ernst zu nehmen. Wissen ist von Grund auf durch gewaltvolle Systeme wie Rassismus, Kolonialismus und Sexismus so strukturiert, dass Machtverhältnisse reproduziert werden (epistemische Gewalt, Brunner).
Wir wollen ausprobieren, was passiert, wenn diesen Ungerechtigkeiten mit Selbstmitgefühl begegnet wird. Wir verstehen Selbstmitgefühl nicht als Badezusatz, sondern als emanzipatorische, kollektive Praxis (Kaur, hooks, Kurt). Kann Selbstmitgefühl fern von egozentrierter, kapitalistischer Logik gedacht werden? Wie unterscheidet sich Mitgefühl von Mitleid? Und welche Praktiken können dabei unterstützen, sich mit offenem Herz den oben skizzierten Problemen zu widmen?
Diesen Fragen widmen wir uns im Workshop sowohl auf theoretische wie auch auf praktische Weise: zunächst wird es eine kurze inhaltliche Einführung geben, bevor wir in den gemeinsamen Austausch gehen und den größten Teil der Zeit mit Hilfe von Zines auf die kreative Auseinandersetzung mit dem Thema verwenden.
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