Publikationen

Godehard Brüntrup, Gerd Haeffner

Gibt es einen guten Tod?

Ignatianische Impulse, Bd. 70

Würzburg 2016. 88 Seiten

ISBN 978-3429039264

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Der Tod erwartet alle – ausnahmslos. Diese Tatsache verursacht Unbehagen, sobald wir uns ihrer bewusst werden. Wie sollen, wie können wir damit umgehen? Soll man diesen Gedanken möglichst bald wieder loswerden oder verhilft er einem zur Erkenntnis über den Sinn des Lebens? Kann der Glaube helfen, die radikale Existenz-Angst zu überwinden, die der Gedanke des Todes mit sich bringt?
Diesen Fragen geht das Buch nach – in Form eines Gesprächs zwischen einem jüngeren und einem älteren Jesuiten, das um den Gedanken eines "guten Todes" kreist, und in Form eines Essays von Gerd Haeffner.

Dominik Finkelde

Phantaschismus. Von der totalitären Versuchung unserer Demokratie

Berlin 2016. 104 Seiten

ISBN 978-3940384836

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Der Philosoph Dominik Finkelde geht mit seiner Publikation der Frage nach, inwieweit sich unsere Wirklichkeitswahrnehmung und -konstitution und damit unser alltägliches und politisch weitreichendes Handeln nicht alleine erkenntnisorientiert bildet, sondern wesentlich auch durch Wunsch und Phantasie. Es handelt sich hierbei keinesfalls um eine (wie immer verdächtige) akademische Fragestellung: Die Frage hat sich nämlich bereits sehr einfach an drei eklatant politisch-gesellschaftlichen, in sich nicht tragfähigen Widersprüchen "entzündet" – weil es sich um offene Fragen handelt:

1. Wie kann es möglich sein, dass eine Gesellschaft wie die US-amerikanische, die in ihrer Verfassung die Menschenrechte so hoch auf ihre Agenda gestellt hat, sich Foltergefängnisse wie Abu Ghuraib leisten konnte und bis heute Guantánamo erklärtermaßen leistet? Wie lässt sich erklären, dass ein derart fundamentaler Widerspruch zur eigenen, zur staatenbildenden Normentradition mehrheitlich und demokratisch gewählt und geduldet wird?

2. Wie kann, am Beispiel Israels, ein nationales Selbstverhältnis und -verständnis, das nach der Erfahrung der Shoah die Nakba als ge­mein­schaftskonstituierend nicht anerkennen darf, genau letztere an den Palästinensern staats­gründend, die Verfassung konstituierend, praktizieren?

3. Und wie kann die BRD in Nachfolge von und Absetzung vom Nationalsozialismus eine solche Apartheidpolitik Israels jahrzehntelang tolerieren?

Die Antwort des Autors liegt in einem paradoxalen UND – das nicht deswegen Gültigkeit beansprucht, weil er es nicht ge- oder untersagt hätte, sondern weil er es offen dargelegt hat: In Finkeldes lückenhafter Wortbildung Phantaschismus ist das falsche UND, zwi­schen­silbig versteckt und damit zurecht, verschluckt worden.

Rezension von Sophia Deeg auf kritisch-lesen.de

Godehard Brüntrup, Ludwig Jaskolla

Panpsychism. Contemporary Perspectives

Oxford University Press 2016. 414 Seiten

ISBN 978-0199359943

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Recent debates in philosophy of mind seemingly have resulted in an impasse. Reductive physicalism cannot account for the phenomenal mind, and nonreductive physicalism cannot safeguard a causal role for the mental as mental. Dualism was formerly considered to be the only viable alternative, but in addition to exacerbating the problem of mental causation, it is hard to square with a naturalist evolutionary framework.

By 1979, Thomas Nagel argued that if reductionism and dualism fail, and a non-reductionist form of strong emergence cannot be made intelligible, then panpsychism-the thesis that mental being is a fundamental and ubiquitous feature of the universe-might be a viable alternative. But it was not until David Chalmers' The Conscious Mind in 1996 that debates on panpsychism entered the philosophical mainstream. Since then the field has been growing rapidly, and some leading philosophers of mind as well as scientist have argued in favor of panpsychism.

This book features contemporary arguments for panpsychism as a genuine alternative in analytic philosophy of mind in the 21st century. Different varieties of panpsychism are represented and systematically related to each other in the volume's 16 essays, which feature not only proponents of panpsychism but also prominent critics from both the physicalist and non-physicalist camps.

Contributors: Godehard Brüntrup (Munich School of Philosophy), Ludwig Jaskolla (Munich School of Philosophy, David Chalmers (New York University), Galen Strawson (University of Texas at Austin), Yujin Nagasawa (University of Birmingham), Khai Wager (University of Birmingham), Berit Brogaard (University of Miami), Gregg Rosenberg, Barbara Gail Montero (City University of New York), William Seager (University of Toronto Scarborough), Sam Coleman (University of Hertfordshire), Philip Goff (Central European University), Brian McLaughlin (Rutgers University), Achim Stephan (Universität Osnabrück), Leopold Stubenberg (University of Notre Dame), Charles Taliaferro (St. Olaf College), Uwe Meixner (Universität Augsburg)

Johannes Herzgsell, Janez Percic

Große Denker des Jesuitenordens

Paderborn 2016. 137 Seiten

ISBN 978-3506784001

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Der Jesuitenorden hat im Laufe seiner fast fünfhundertjährigen Geschichte immer wieder originelle Denker auf verschiedensten Wissensgebieten hervorgebracht und so die abendländische Kultur bereichert. Acht von diesen Denkern werden in diesem Buch vorgestellt: Francisco Suárez, Baltasar Gracián, Teilhard de Chardin, Henri de Lubac, Bernard Lonergan, Karl Rahner, Oswald von Nell-Breuning und Michel de Certeau. Ihnen allen ist es in ihrer Zeit gelungen, Entwicklungen und Erkenntnisse neuzeitlicher Philosophie und Wissenschaft aufzunehmen und mit der christlichen Tradition zu versöhnen. Damit haben sie das Christentum für den modernen Menschen verstehbar und attraktiv gemacht. Ihre originellen denkerischen Beiträge in den Geistes-, Natur- und Sozialwissenschaften sind auch für Fragen und Probleme der Gegenwart von Bedeutung und bleiben eine Quelle der Inspiration.

Alexander Filipović

Erfahrung – Vernunft – Praxis. Christliche Sozialethik im Gespräch mit dem philosophischen Pragmatismus

Gerechtigkeit – Ethik – Religion, Bd. 2

Paderborn u.a. 2015. 246 Seiten

ISBN 978-3506772961

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Seit einigen Jahren regt die Philosophie des Pragmatismus erneut die philosophische Debatte an. Die vorliegende Arbeit macht diese reiche Tradition für moralphilosophische Grundlagenfragen Christlicher Sozialethik fruchtbar.

Die Leistungen der Philosophie des Pragmatismus wurden vor allem in Deutschland lange nicht gesehen. In der Christlichen Sozialethik, wie in der ganzen katholischen Theologie, blieb die Tradition des Pragmatismus im Grunde bisher völlig unbeachtet, obwohl sie wie von selbst einer postnaturrechtlichen Ausgestaltung Christlicher Sozialethik entgegenkommt. Das Buch identifiziert in den Begriffen Erfahrung, Vernunft und Praxis moralphilosophische Kondensationspunkte christlich-sozialethischer Konzeptionen. Es stellt diesen Entwürfen zentrale Aspekte einer pragmatistischen Ethik zur Seite, um dann die Möglichkeiten einer pragmatistischen Anreicherung moralphilosophischer Grundlegung Christlicher Sozialethik darzustellen.

Peter Dohm, Wolfgang Neuser, Barbara Schellhammer u.a.

Arbeitsbuch Managementtechniken. Werkzeuge für Projektleiter

Steinbeis-Edition

Stuttgart 2015. 153 Seiten

ISBN 978-3956630521

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Das Arbeitsbuch Managementtechniken dient als grundlegendes Werkzeug und Hilfsmittel, um ihre Führungsaufgabe zu erfüllen. Es soll Ihnen helfen, tagtägliche Herausforderungen wie das Aufbereiten und Präsentieren von Aufgabenstellungen, das Leiten von Gruppen, das Vorbereiten von Entscheidungen und die Steuerung gruppendynamischer Prozesse zu meistern.

Hierzu ist das Arbeitsbuch in fünf Bereiche unterteilt. Im ersten werden theoretische Grundlagen zur Erfüllung der Führungsaufgaben erläutert. Beispielsweise geht es hier um Macht und Verantwortung sowie um Kommunikation. Weitere Kapitel behandeln die Theorie praktischer Fähigkeiten wie die Gestaltung und Durchführung von Meetings und Besprechungen. Der dritte Bereich befasst sich mit der Anwendung von Moderationstechniken bei Diskussionen. Der vierte Bereich stellt verschiedene Innovations- und Kreativitätstechniken vor. In den abschließenden Kapiteln des fünften Bereichs wird auf verschiedene Modelle des werteorientierten Handelns eingegangen.

Zur Vertiefung des gelernten Inhalts sind am Ende jedes Kapitels Aufgaben zur Selbstkontrolle zu finden.

Dominik Finkelde

Exzessive Subjektivität. Eine Theorie tathafter Neubegründung des Ethischen nach Kant, Hegel und Lacan

Freiburg 2015. 480 Seiten

ISBN 978-3495487709

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Rezension: Philosophischer Literaturanzeiger, 1-2016

Rezension: Philosophisches Jahrbuch 123. Jg./II (2016)

Rezension: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 2016-64/6

Rezension: RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse Nr. 85 (2017/1)

Wie lassen sich ethisch motivierte Taten denken, die sich auf keine gegebenen sittlichen Vorstellungen und keine Legalität stützen können? Das heißt: Taten, welche – umgekehrt – die gegebenen normativen Ordnungen radikal in Frage stellen, dennoch aber nicht einfach als eigennützige Verletzung oder willkürliche Übertretung der herrschenden Normativität zu qualifizieren sind. Die in dem vorliegenden Buch präsentierte Theorie "exzessiver Subjektivität" zielt auf genau solche historisch so seltenen wie fundamentalen (nämlich gründenden) ethischen Ereignisse. Die Rede von "exzessiver Subjektivität" wird dabei als ein Strukturmoment verstanden, aber nicht in der Verwirklichung dessen, was Ethik als philosophische Disziplin erklärbarer und rechtfertigbarer Handlungen vorzuschreiben versucht, sondern als Verwirklichung "des Ethischen", das sich im Sinne eines Kontextbruches mit der Sittlichkeit als Ineinssetzung von Partikulärem und Allgemeinem erst nachträglich (be-)gründet. Die Studie untersucht und analysiert diesen riskanten und dennoch unumgänglichen Moment einer "tathaften Neubegründung" als zentrales Strukturmoment des Ethischen in den Werken von Kant, Hegel und Lacan.

"Der heute vorherrschende Begriff von Subjektivität beruht auf dem Habermas'schen Projekt gegenseitiger Anerkennung von frei und verantwortlich handelnden Akteuren. Was diesem Projekt entgeht, ist das antagonistische Herzstück von Subjektivität: die traumatische Verstörung, die in den Begriff des Subjekts selbst – von Kant bis Hegel eingeschrieben ist. Mit Bezug auf Lacan erinnert uns Finkelde kraftvoll an diese vernachlässigte Dimension: Die wahre Bedeutung von exzessiver Subjektivität liegt darin, dass Subjektivität als solche exzessiv ist. Das Buch "Exzessive Subjektivität" ist nicht bloß ein wichtiger Beitrag zur Subjektphilosophie, es ist viel mehr: Es bestimmt das Themenfeld gänzlich neu. Kurz gesagt, es ist bereits jetzt ein Klassiker." – Slavoj Žižek

Michael Reder, Mara-Daria Cojocaru

Zur Praxis der Menschenrechte. Formen, Potenziale und Widersprüche

Globale Solidaritat – Schritte zu einer neuen Weltkultur, Bd. 25

Stuttgart 2015. 173 Seiten

ISBN 978-3170288997

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Die Menschenrechte haben sich als praktische Querschnittaufgabe einer Vielzahl an Politikfeldern etabliert. Oft werden sie als überzeugendes Beispiel für einen normativen Konsens der Weltgemeinschaft angeführt. Gleichzeitig wird immer wieder erkennbar, dass dieses Ideal verschiedenen Deutungen in der Praxis unterliegt. Welche Funktion hat etwa der Universalismus der Menschenrechte oder was trägt der Würde-Begriff wirklich aus? Welche Begründungsstrategien sind denkbar, auch im Lichte kultureller und religiöser Vielfalt? Und wäre nicht auch über Menschenpflichten nachzudenken? Was bleibt schließlich von dem Ideal der Menschenrechte angesichts von Problemstellungen, die es notwendig machen, über das klassische Gefüge von Staat und Individuum hinaus zu denken? Dieser Band des Forschungs- und Studienprojektes der Rottendorf-Stiftung an der Hochschule für Philosophie versammelt dazu Überlegungen namhafter Völkerrechtler, Politik-, Sozial-, Religionswissenschaftler und Philosophen.

Eckhard Frick

Psychosomatische Anthropologie. Ein Lehr- und Arbeitsbuch für Unterricht und Studium

2. überarb. u. erw. Aufl.

Stuttgart 2015. 286 Seiten

Unter Mitarbeit von Harald Gündel

ISBN 978-3170230361

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Medizin und Psychotherapie entwerfen mit verfeinerten diagnostischen Methoden ein immer klareres Bild vom Menschen, z. B. durch die Entschlüsselung des Genoms und durch die Untersuchung des Hirnstoffwechsels. Von welchem Menschenbild gehen die Wissenschaften aus, wenn sie den Menschen zum Gegenstand ihrer Forschung machen? Welcher Zusammenhang besteht zwischen unserem zunehmenden Wissen über den Menschen und dem Unbewussten als dem Kern des Psychischen? Wo liegt der Unterschied zwischen dem Leib, der ich bin, und dem Körper, den ich habe, der vom Arzt untersucht und behandelt wird?
Die zweite Auflage greift Fragen und Erfahrungen von Fachleuten und Studierenden auf und erschließt in zehn Kapiteln die zentralen Themen des Menschseins (z. B. Bindung, Angst, Leiden, Trauer) für Gesundheit, Krankheit und Therapie. Besonderer Wert wird dabei auf den Dialog zwischen Psychosomatik und der philosophischen Auseinandersetzung mit dem Wesen des Menschen gelegt. Die Suche nach der Seele des Menschen wird ebenso thematisiert wie das Embodiment als aktueller Leitbegriff der Psychosomatik.

Michael Reder, Verena Risse, Katharina Hirschbrunn u.a.

Global Common Good. Intercultural Perspectives on a Just and Ecological Transformation

Frankfurt und New York 2015. 272 Seiten

ISBN 978-3593503189

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Die Weltgemeinschaft ist heute mehr denn je mit gewaltigen Herausforderungen konfrontiert. In vielen Regionen der Welt wird diskutiert, welche Entwicklungsparadigmen ethisch verantwortbar, politisch vermittelbar und zugleich nachhaltig sein können. Der Band versammelt Beiträge eines interkulturellen Dialogs über zukünftige Entwicklungsparadigmen. Dieser Dialog wird sowohl auf der konzeptionellen wie auf der praktisch-politischen Ebene geführt, denn die Dringlichkeit der globalen Krisen erfordert ein gemeinsames Nachdenken über alternative Entwicklungsmodelle und ihre politische Umsetzung.

Dominik Finkelde, Rebekka A. Klein

Souveränität und Subversion. Figurationen des Politisch-Imaginären

Freiburg 2015. 256 Seiten

ISBN 978-3495487549

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Das historische Bild der Souveränität hat sich seit Thomas Hobbes’ Leviathan gewandelt, doch auch die heutigen Demokratien berufen sich auf imaginäre Subjekte souveräner Macht (Volk, Nation, Staat) und schreiben deren Existenz symbolisch in die soziale Wirklichkeit ein. Auch die vermeintliche Krise der Souveränität in einer globalisierten Welt hat der politischen Wirksamkeit dieser Figur des Politisch-Imaginären keinen Abbruch getan. So beanspruchen rechte und linke politische Protestbewegungen der Gegenwart, als souveräne Gemeinschaft der Ausgeschlossenen und Unterdrückten an die Stelle des souveränen Stimmvolkes treten zu können. Die Souveränität scheint unausweichlich. Subversiv gegen sie zu intervenieren, ist daher ein anspruchsvolles Unterfangen.

Barbara Schellhammer

"Dichte Beschreibung" in der Arktis. Clifford Geertz und die Kulturrevolution der Inuit in Nordkanada

Bielefeld 2015. 450 Seiten

ISBN 978-3-8376-3234-7

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Clifford Geertz (1926–2006) war einer der bedeutendsten Kulturanthropologen des 20. Jahrhunderts. Wie wichtig seine Vorstellung von Kultur als sinnstiftendes Bedeutungsgewebe heute noch ist, zeigt die erschütternde Gewalt von Menschen, die befürchten müssen, dass ihr sozio-kulturelles Netz Risse und Löcher bekommt, sie Halt und Orientierung verlieren. Die Geschichte und prekäre Situation der Inuit verdeutlicht diese Zusammenhänge.

Barbara Schellhammer verbindet das Geertz'sche Denken mit dessen konkreter Anwendung in Nordkanada und bietet somit neue Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten – sowohl für die sozialwissenschaftliche Theoriebildung als auch für die besorgniserregende psycho-soziale Lage der Inuit.

Rezension von Prof. Franz Gmainer-Pranzl (Uni Salzburg): "ein dichtes Netz geteilter Interpretationen"

Michael Bordt

Die Kunst, sich selbst zu verstehen. Den Weg ins eigene Leben finden. Ein philosophisches Plädoyer

München 2015. 200 Seiten

ISBN 978-3945543108

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Worüber sollte man nachdenken, wenn man sich selbst verstehen möchte? Was heißt es, ein selbstbestimmtes Leben zu führen? Wie kann unser Leben gelingen und was gibt ihm Sinn? Warum sind uns Freundschaft und Liebe, aber auch unsere Arbeit so wichtig? Und wie können wir mit Leid und Tod umgehen? Der Ausgangspunkt ist die Frage, wie man über sich selbst nachdenken sollte und worüber man nachdenken sollte, wenn man sich selbst verstehen möchte. Wesentlich für unser Leben ist aber nicht nur, dass wir über uns nachdenken, sondern auch, dass wir emotional auf unser Leben bezogen sind; sich selbst zu verstehen, bedeutet deswegen auch, die eigenen Emotionen zu verstehen.

Dominik Finkelde

Jacques Lacan: Struktur. Andersheit. Subjektkonstitution

Kleine Edition, Bd. 18

Berlin 2015. 137 Seiten

ISBN 978-3941360372

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Der vorliegende Band präsentiert erstmals einen der wichtigsten Vorträge Jacques Lacans in deutscher Übersetzung: "Über Struktur als das Einmischen einer Andersheit als Voraussetzung eines Subjekts." Lacan hielt ihn auf der berühmten Strukturalismus-Konferenz an der Johns Hopkins University in Baltimore im Jahr 1966, die unter dem Titel "The Structuralist Controversy" bekannt wurde. Der Vortrag bündelt philosophische Fragestellungen und Themen seiner Forschung aus zwei Jahrzehnten: die Unterscheidung zwischen dem "Subjekt der Aussage" und dem "Subjekt des Ausgesagten", die Rezeption von Bertrand Russells Mengen-Paradox und Gottlob Freges Theorie der Zahlengenese sowie die Einsicht in den prekären Status des Unbewussten, das in Wiederholungen befangen ist, um stets neu dem Subjekt sein 'Dasein' aufzufüllen. Ebenso legt Lacan seinen Hörern illustrative Veranschaulichungen der Psyche mit Verweisen auf das Möbius-Band, den Torus und die Klein’sche Flasche dar.

Der Grund für die eigentümliche Dichte des Vortrags wird unter anderem am Publikum gelegen haben: Roland Barthes, Jacques Derrida, Lucien Goldmann, René Girard, Jan Kott und andere hörten ihm zu. Die auf den Vortrag folgende Diskussion, die im Band enthalten ist und in der die Konflikte innerhalb der Strukturalismus-Debatten in gereizter Atmosphäre ausgetragen werden, macht den Text zu einem Zeitdokument besonderer Art.

Johannes Wallacher, Georg Fahrenschon

Ethik und Finanzwirtschaft

Stuttgart 2015. 448 Seiten

ISBN 978-3093052521

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Die Finanzkrise und ihre globalen Folgen haben das Bewusstsein dafür geschärft, dass Selbstverständnis und Handeln finanzwirtschaftlicher Akteure intensiv zu reflektieren sind. Dieses Buch bietet eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Finanzexperten und Ethikern, die den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus weiten. Finanztechnisches Fachwissen wird so in einer integrierten Weise mit ethischem Orientierungswissen verknüpft. Praxisbeiträge zeigen exemplarisch, wie die Theorie umgesetzt werden kann. Bei den Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe sind aufgrund ihrer Geschichte und ihres öffentlichen Auftrags viele Elemente eines ethischen Grundverständnisses im Markenkern konzentriert. Beispiele verdeutlichen, wie dieses Grundverständnis strategisch ausgebaut und in eine positive Kundenbeziehung eingebracht werden kann.

Michael Bordt

Was in Krisen zählt. Wie Leben gelingen kann

München 2015. Audio-CD

Sprecher: Michael Bordt SJ

ISBN 978-3945095058

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"Ich bin davon überzeugt, dass es zu Krisen kommt, weil Menschen vergessen, auf was es im Leben eigentlich ankommt. Anders gesagt: weil sie in falschen Bildern vom glücklichen Leben gefangen sind. Weil Menschen sich von Dingen ihr Glück versprechen, die nicht glücklich machen". (Michael Bordt)

Friedo Ricken

Kontexte der Vernunft

Stuttgart 2015. 157 Seiten

ISBN 978-3170289376

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Wenn wir die Vernunft mit einer Wurzel vergleichen, dann sind die Kontexte der Vernunft das Erdreich, in das sie eingebettet ist. Sachlicher Mittelpunkt des Bandes ist ein Text zur Religionsphilosophie Kants. Die Wurzel der Vernunft ist eingebettet in das Erdreich des im Neuen Testament niedergelegten historischen Offenbarungsglaubens, der dem Vernunftglauben Fasslichkeit, Ausbreitung und Beharrlichkeit gibt. Der Prozess der Aneignung der Offenbarung durch die Vernunft ist nicht abgeschlossen; wie die Pflanze auf das Erdreich, so ist der Vernunftglaube auf den Kontext des historischen Offenbarungsglaubens angewiesen. Was Kant für die Religionsphilosophie ausführt, wird durch die anderen Texte in einen größeren Zusammenhang gestellt. Um das Erdreich zu durchdringen, entfaltet die Wurzel sich in vielen Fasern; entsprechend wird der Begriff der Vernunft durch seine verschiedenen Kontexte in vielfacher Weise differenziert.

Michael Bordt

Die Kunst sich selbst auszuhalten. Ein Weg zur inneren Freiheit

München 2015. Audio-CD

Sprecher: Michael Bordt SJ

ISBN 978-3945095065

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Warum ist es so schwer, sich selbst zu erkennen und zu akzeptieren? Wie findet man die innere Freiheit – die Freiheit, sein eigenes Leben zu führen und nicht das Leben, das andere von einem erwarten? Michael Bordt hat mit "Die Kunst sich selbst auszuhalten" einen klaren Leitfaden dafür verfasst. Schritt für Schritt führt er durch den schwierigen Prozess, sich von negativen Emotionen zu lösen und innere Ausgeglichenheit zu erlangen. Bordt fordert uns auf, in uns hinein zu horchen, die eigenen Gefühle bewusst wahrzunehmen, ohne uns vom Alltagstress, Handy oder den Weiten des Internets ablenken zu lassen. Er bestärkt uns, sich von den Erwartungen der heutigen Leistungsgesellschaft frei zu machen und stattdessen zur Ruhe zu kommen.

Olivia Mitscherlich-Schönherr, Matthias Schloßberger

Die Unergründlichkeit der menschlichen Natur

Internationales Jahrbuch für Philosophische Anthropologie, Bd. 5
Berlin 2015, 293 Seiten
ISSN 2192-4279

Inhaltsverzeichnis

Einzelartikel

Die Unergründlichkeit der menschlichen Natur ist ein Gemeinplatz der Philosophie: Irgendetwas an der Natur des Menschen entzieht sich beharrlich jedem philosophischen Zugriff: homo absconditus. Das Motiv findet sich in vielen philosophischen Traditionen, aber erst die recht gestellte Frage nach dem Wesen des Menschen ermöglicht ein volles Verständnis der Rede vom homo absconditus. Der Band versammelt Beiträge aus unterschiedlichen Traditionen und Schulen und bringt so die verschiedenen Zugriffe auf die Unergründlichkeit der menschlichen Natur ins Gespräch.

 

Eckhard Frick, Andreas Hamburger

Freuds Religionskritik und der 'Spiritual Turn'

Stuttgart 2014. 200 Seiten

ISBN 978-3170230651

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Sigmund Freuds 1927 erschienene "Zukunft einer Illusion" und die kurz darauf verfasste Erwiderung des reformierten Pfarrers und Psychoanalytikers Oskar Pfister ("Die Illusion einer Zukunft") eröffnen einen spannungsreichen Dialog zwischen dem Denken, der Praxis, den verschiedenen Schulen und Institutionen der Psychoanalyse einerseits und Theologie, Philosophie und Religionsgemeinschaften andererseits. Der aktuelle "Spiritual Turn" zeichnet sich durch die Hinwendung zu vielgestaltigen spirituellen Suchbewegungen des religiösen Subjekts aus, sowohl innerhalb religiöser Institutionen als auch unabhängig von diesen. Dieser "Spiritual Turn" löst eine Demokratisierung der Spiritualität, aber auch der klassischen psychoanalytischen Religionskritik und ihres Dialogs mit ihren Gesprächspartnern aus.