Promotionsprojekte

eli-francis-_M-DrbiNFa4-unsplash.jpg

 

Laufende Promotionsprojekte

 
 

„In Bilder verstrickt“ - Das Menschenbild als dynamisch-performatives Bildergewebe. Fremden Ansprüchen in Menschenbildannahmen mit einer responsiven Haltung begegnen.

Florian Bartik, M.A. hat Pflegemanagement, Erwachsenenpädagogik und Angewandte Ethik in München und in Freiburg studiert.

Eine praxisphänomenologische Betrachtung im Kontext der Behindertenhilfe im Anschluss an Bernhard Waldenfels. Die Arbeit geht der Frage nach, inwiefern sich das Erleben von Menschenbildannahmen im praktischen Alltag als responsives Geschehen beschreiben lässt. Menschenbildannahmen werden hierbei nicht als statische Erscheinungen, sondern als dynamisch-performatives Bildergewebe aufgefasst. Auf welche Art und Weise begegnen uns hier fremde Ansprüche? Der Umgang damit erfordert eine responsive Haltung, welche nach kreativen Antworten sucht.


Der weibliche Objektstatus — Kritische Analyse der postfeministischen Situation der Frau mit Lösungsansätzen aus Theorien der klassischen feministischen Philosophie

Viktora Maria Blass, M.A. in Practical Philosophy (LMU), B.A. in Philosophy & Italian Studies (LMU)

Die Arbeit soll einen Blick auf die postfeministische Situation der Frau im Hinblick auf den Objekt- bzw. Subjektstatus werfen. Die zeitgenössischen Probleme werden mit Theorien von Simone de Beauvoir und Luce Irigaray, zwei Vertreterinnen der klassischen feministischen Philosophie, angegangen. Wo können diese beiden Philosophinnen andere Lösungsansatze liefern als zeitgenössische feministische Philosoph*innnen und wo sind ihre Grenzen? Damit soll eine neue philosophische Perspektive herausgearbeitet werden.
Durch die Anwendung der Theorien dieser beiden Philosoph*innen auf gegenwärtige Probleme i.B.a. den weiblichen Objekt- bzw. Subjektstatus soll die Forschungsarbeit einen innovativen Rückblick auf die klassische feministische Philosophie und deren Relevanz für die Gegenwart mit ihren neu entstandenen Problemen für die Situation der Frauen untersuchen.


Educación Popular als Praxis der Befreiung. Eine Analyse aus der interkulturellen Philosophie zwischen Lateinamerika und Europa

Danny H. Carvajal, Ph.L. (M.A.) hat Philosophie und Pädagogik in Kolumbien studiert.

Welche Auswirkungen hatte bisher die Schule auf die Gesellschaftsform in der aktuellen ökologischen, gesellschaftlichen (Un)Ordnung in Anbetracht der aktuellen Krise? Welche Rolle haben die Bildungspläne dabei gespielt? Danny H. Carvajal geht es nun darum, die Bildung als Praxis in ihren verschiedenen Formen — insbesondere im Rahmen der „Educación Popular“ in Lateinamerika– zu untersuchen und die erworbenen Vorstellungen zu dem Begriff Bildung neu zu formulieren bzw. die Möglichkeiten einer „epistemischen Emanzipation“ zu erforschen; insbesondere in einem Kontext, in dem die Hegemonie der westlichen Wissenschaft zu Lasten von Urwissen und traditionellen Kenntnissen den alleinigen Geltungsanspruch besitzt.


Zwischen Selbst und Anderen. Mitgefühl phänomenologisch und interkulturell betrachtet

Lena Schützle, M.A. Interkulturelle Bildung, wissenschaftliche Mitarbeiterin HFPH, Promotionskolleg Zeichen der Zeit lesen.

Das Verständnis von Selbst und Anderen prägt die Art und Weise, wie Menschen Mitgefühl theoretisieren und praktizieren. Ego-zentrierte Perspektiven z.B. lassen Mitgefühl in Paternalismus und Selbstmitgefühl in Ego-Liebe kippen. Ich setze mich intensiv mit Ryosuke Ohashis Werk Phänomenologie der Compassion auseinander, um zu verstehen, wie er Selbst und Andere beschreibt und welche Auswirkungen dieses Verständnis auf sein Konzept von Compassion hat.


Begriff und Phänomen des Staunens als bildungsrelevante Kategorie

Gudrun Schweisfurth, M.A. Interkulturelle Bildung, Akademische Philosophische Praktikerin (Uni Wien), arbeitet als Lehrerin an einer Berufsschule

Gudrun Schweisfurth untersucht im Unterrichtgeschehen, inwiefern sich dort das Phänomen des Staunens als spezifische Form der Gestimmtheit zwischen Fremdheit und Vertrautheit zeigt und nicht zeigt. Das Ziel der Arbeit ist, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Empfänglichkeit für das Staunen bei Lehrenden und Lernenden erweitert werden kann.


Johannes Seiser, Dipl. Soz. Päd. (FH), M.A.

[Thema wird noch präzisiert]


Andrea Splitt-Fischer M.A.

[Thema wird noch präzisiert]


 

Be- oder gehinderte Sexualität? Eine phänomenologische Annäherung mit Blick auf die Begleitenden basierend auf dem Forschungsprojekte von Intercultural Social Transformation

Sr. Veronika Sube OSB, M.A.E. (Master of Advanced Studies in Applied Ethics) an der WWU Münster.  Leitung Klinische Ethik und Seelsorgseinheit im Benedictus Krankenhaus Feldafing GmbH & Co. KG - Akademisches Lehrkrankenhaus der TU München, Dozentin für Ethik an der Artemed Akademie - Schule für Gesundheitsberufe Tutzing

Eine „Phänomenologie des Fremden“ im Kontext „Be-/Ge-hinderte Sexualität“ ist im Bereich der Forschung derzeit so explizit nicht zu finden.  Die Fachliteratur auf diesem Gebiet postuliert, dass die BegleiterInnen den Dreh-und Angelpunkt bilden, wenn es um die praktische Umsetzung dessen im Alltag der betroffenen Menschen geht. Die Ursachen einer Hinderung können neben der poli-tisch-wirtschaftlichen Situation auch persönlich motiviert sein. Mit dem Blick auf eine „Phänomenologie des Fremden“, wie sie von Waldenfels her verstanden und von anderen AutorInnen vielschichtig weitergedacht wird, soll sich dieser Thematik angenähert werden. ‚Fremdes‘ in diesem Kontext meint ausschließ-lich das Fremde im Selbst, als jenes, was sich dem eigenen Verständnis entzieht.


Abgeschlossene Promotionsprojekte

Zwischen Person und Profession. Narrative Identitäten deutscher Unternehmer:innen im Anschluss an Paul Ricoeur

René Leibold, M.A., Lehrbeauftragter der Hochschule Fresenius, Unternehmer, European Master Assessor (DGQ), Erster Vorsitzender des Trade Point Berlin e.V. (World Trade Point Federation der UNCTAD)

René Leibold forscht auf dem Gebiet des Unternehmer:innentums. Er promoviert zu Narrativen von Unternehmerinnen und Unternehmerinnen im Anschluss an Paul Ricoeurs Theorie der Narrativen Identität. Professional Life Story Interviews bilden dabei die Grundlage, unternehmerische Selbste „zwischen Person und Profession“ zu beleuchten und als Subjekte moralischer Zuschreibungen zu verorten. „Wer spricht?“, „Wer handelt?“ und „Wer trägt wofür die Verantwortung?“ sind dabei, Ricoeur folgend, die leitenden Fragen. Ziel der Arbeit ist es, einerseits einen Beitrag zur Erforschung der Identitäten und Selbste von Unternehmer:innen zu leisten und andererseits den Fragenkatalog von Paul Ricoeur beispielhaft in die Praxis zu übersetzen

The philosophical contribution of Achille Mbembe to a theory and practice of recognition in the multicultural state Nigeria

Noah Ijabani Lucas, M.A.
 
Narratives of postcolonial states indicate, on the one hand, that mere belonging as citizens of a state alone does not necessarily guarantee personal security of individuals or the welfare of a state. On the other hand, exclusionary practices, leading to alienation, domination, indifference and impoverished social inclusion in a pluralistic state seriously threaten individuals’ capacity for self-determination. It is against this backdrop that Noah Ijabani Lucas examines how the existing state structure and exclusionary practices emerging from hegemonial colonial heritage continue to impair inclusion (belonging) of both individuals and groups, as well as how they impact state formation and development in the postcolonial multicultural state Nigeria. He queries how individuals in Nigeria perceive citizenship and identity, as well as how they grapple with diversity and difference. Employing the theory of recognition, he explores in particular the practicability of Achille Mbembe’s recognition politics in the construction of identity and belonging, and in the approach to difference and plurality in Nigeria.

 
Zwischen uns - Skizzen einer Phänomenologie der Begegnung in der Sozialen Arbeit
 
Barbara Nieder, Dipl. Soz. Päd. (FH), M.A.
 
Ausgehend davon, dass Soziale Arbeit in der Theorie vorwiegend als „Herstellen“ begriffen wird, widmet Barbara Nieder sich der phänomenologischen Beschreibung sozialarbeiterischen Tätig-seins. Z. B. fragt sie, wie Beziehungen zwischen Sozialarbeiter*innen und Adressat*innen erfahren werden können, wenn man sie nicht gänzlich in einen vorwissenschaftlichen, jeweils individuellen Bereich abdrängt. Oder in welchem Bezug Verstand und Gefühl von Sozialarbeiter*innen stehen, wenn bezweifelt wird, dass Stimmungen wie Werkzeuge benutzt werden können. Sie versucht damit, Transformationsmöglichkeiten von Begegnungen in der Sozialen Arbeit zu finden, die sich weniger als Herstellen denn als Handeln der Beteiligten begreifen lassen.