Weltarmut: Erklärung und Verantwortung
Vortrag am Mittwoch 23. Mai 2007, 19.30 Uhr, Hochschule für Philosophie - Aula
Die globale Armut ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit – auch für die Philosophie. Thomas Pogge argumentiert, dass die Massenarmut kein Schicksal, sondern vielmehr eine Folge bestehender globaler Machtverhältnisse ist. Selbst die Art und Weise wie die Zahl der armen Menschen bestimmt wird, spiegelt diese ungerechte Machtverteilung wider. Aus ethischer Sicht setzt er gegen diese Entwicklung einen "moralischen Kosmopolitanismus", der auf die Verantwortung nicht nur von Politikern, sondern allen Weltbürgern setzt, um alle Interessen (eben auch die der Ärmsten) angemessen bei der Gestaltung der Weltgesellschaft berücksichtigen zu können.
Thomas Pogge ist einer der renommiertesten politischen Philosophen weltweit. Als Schüler von John Rawls (Ph.D. 1983 bei Rawls mit einer Arbeit über Kant, Rawls und globale Gerechtigkeit) hat er sich international einen Namen in globalen Gerechtigkeitsfragen gemacht. Momentan ist er Professor an der Columbia University (Political Science Department). Pogge versteht es in außerordentlicher Weise, philosophische Überlegungen mit politischen Handlungsvorschlägen zu verbinden. Der Vortragsabend ist deshalb sicherlich nicht nur für Philosophen von besonderem Interesse.