Religiös motivierter Antijudaismus - Kurzinhalt/Summary

Johannes Seidel SJ: Religiös motivierter Antijudaismus in Geschichte und Gegenwart: Neutestamentliche Exegese in Verantwortung vor der Vergangenheit.

Was hat es Christen erleichtert, Hitlers Judenausrottung so tatenlos zuzusehen? Eine der übelsten und „nachhaltigsten" Nebenerscheinungen der Kirchengeschichte ist der „christlich" motivierte Antijudaismus. Beginnend im 2.Jh. erreichte er mit Martin Luthers Hetzschrift „Von den Juden und ihren Lügen" eine neue Qualität. Auch nach der Shoah und trotz der neuen Israeltheologie, wie sie im Konzilsdokument „Nostra Aetate" aufscheint, finden sich bis heute antijudaistische Denkmuster bei Exegeten des NT.

 

What made it so easy for Christians to watch Hitler's annihilation of the Jewish people without intervening? One of the most objectionable and „lasting" side effects in church history is the „Christian"-motivated anti-Judaism. Beginning in the 2nd century it reached a new level with Martin Luther's inflammatory pamphlet „On the Jews and Their Lies". Even after the Shoah and despite the new theology on Israel, as shown in the Council document „Nostra Aetate", one can still find anti-Judaistic ways of thinking among exegetes of the NT.