Exposé
Ausgangspunkt der Untersuchungen ist die Zurkenntnisnahme der Tradition zur Frage nach dem ontologischen Status humanbiologischen Keimmaterials: vor allem der christlich-abendländischen Philosophie- und Theologiegeschichte (Gliederungspunkt 2.1.2), wesentlich aber auch der biblisch-jüdischen und der griechisch-römischen Geistesgeschichte im Vorfeld des abendländischen Christentums (2.1.1), sodann aber auch der diversen säkularen oder wissenschaftlichen Fortentwicklungen der mittelalterlichen Tradition bis hin zur molekularen Entwicklungsbiologie (2.1.3); und schließlich einiger Gegenwartspositionen zur Frage (2.2).
Darauf aufbauend werden in der Tradition vorgefundene themenrelevante Begriffe expliziert (3.1) und, sofern erforderlich - hier liegt der Hauptschwerpunkt der Untersuchungen -, im Licht gegenwärtiger biologischer Erkenntnisse kritisch diskutiert: vor allem der Begriff des biologischen Individuums, zumal in seiner Bezogenheit auf den Begriff des Genoms (3.2.2), der Begriff der Spezies (3.2.3) und der Begriff der „aktiven Potenz" (3.2.4).
Erst dann werden mit Hilfe dieses aus der Tradition gewonnenen und im Licht wissenschaftlicher Wirklichkeitserkenntnis bereinigten Begriffsapparats verschiedene ontogenetische Phasen und Zäsuren daraufhin befragt, ob sie als „Beginn" - sei es des Organismus, sei es des Individuums, sei es des Menschen, sei es der Person - in Frage kommen (4.).
Schließlich wird auf einige spezifisch theologische Implikationen der zuvor erarbeiteten Ergebnisse aufmerksam gemacht (5.).