Ist Kants Ontologie naturalistisch? Die "Analogien der Erfahrung" in der "Kritik der reinen Vernunft"

2000
nein
Sans
Georg Sans
nein
Buch
Münchner Philosophische Studien

Münchner Philosophische Studien. Neue Folge, Bd. 17

Stuttgart 2000. 176 Seiten

ISBN 978-3170166172

Jetzt bei Amazon bestellen

Immanuel Kant (1724–1804) gilt vielen noch immer als der Wissenschaftstheoretiker der Newtonschen Physik. Als Beleg dafür werden nicht selten die "Analogien der Erfahrung" genannt, die Kant im Grundsatzkapitel der "Kritik der reinen Vernunft" als Prinzipien unserer Erkenntnis empirischer Gegenstände einführt. Dagegen soll hier gezeigt werden, dass Kants Theorie von Dingen und Ereignissen in ihrer Geltung nicht auf ein mechanistisches Universum beschränkt ist. In den "Analogien der Erfahrung" entwickelt Kant vielmehr ein System ontologischer Grundsätze, das außer den Naturwissenschaften auch dem Selbstverständnis des Menschen gerecht wird. Der Mensch begreift sich einerseits als organischen Teil der Natur, andererseits als freies Subjekt seiner Handlungen. Beides ist in einer naturalistischen Ontologie nicht vorgesehen.