Das Objekt, das zu viel wusste. Eine Einführung in die Philosophie nach Lacan (Vorlesungen)https://hfph.de/forschung/publikationen/das-objekt-das-zu-viel-wusste-eine-einfuehrung-in-die-philosophie-nach-lacan-vorlesungenhttps://hfph.de/@@site-logo/logo-hfph-no-claim.svg
Das Objekt, das zu viel wusste. Eine Einführung in die Philosophie nach Lacan (Vorlesungen)
Das Buch analysiert mit Hilfe von Lacan das Geist-Welt Verhältnis unter der Berücksichtigung einer ‚epistemischen Verschmierung‘ durch das Unbewusste, dessen Genese und Eigenschaften im Zentrum von 16 Vorlesungen stehen. Fragen der Lacan’schen Psychotheologie der Erkenntnis werden ebenso tangiert, wie deren Einfluss auf das Verhältnis von Subjekt und Objekt. Lacan zufolge ist das Unbewusste derjenige Teil, der keinen Teil eines Allgemeinen im intersubjektiven Raum des Gebens und Nehmens von Gründen auf sich vereinen kann. Auch deshalb ist es, das Unbewusste, die Quelle immer auch neuer und nicht-metabolisierbarer Überschüsse, die in die uns umgebende Wirklichkeit hineinragen und unerwartete Wendungen in unserem Verhältnis zu Tatsachen und Fakten provozieren können. Daraus ergeben sich Grundfragen der Philosophie, die u.a. im Rekurs auf den deutschen Idealismus in der Tradition von Kant und Hegel und mit Bezug auf Laplanche, Castoriadis, Santner und einzelnen Vertretern der Ljubljana-Lacan Schule verhandelt werden. Die Fragen betreffen den Einfluss enigmatischer Signifikanten, die Rolle erhabener Objekte der Ideologie, die Bedeutung von Phantasiepflege und Transgression und die Eigenschaftskraft von Genießen (»Jouissance«) als ein ontologischer Faktor.
Eric Santner, University of Chicago: "Finkeldes Buch "Das Objekt, das zu viel wusste" gehört zu den klarsten und überzeugendsten Werken, die mir unter den vielen neueren Versuchen begegnet sind, die Überschneidungs- und Interferenzzonen zwischen philosophischem Denken und psychoanalytischer Theorie und Praxis zu erhellen. Er spricht mit gleicher Klarheit und Autorität über die so genannte kontinentale Tradition - vor allem über das Werk Kants, Hegels und derjenigen, die die Herausforderungen des deutschen Idealismus aufgreifen - und eine Vielzahl von Vertretern der analytischen Tradition, darunter Quine, Davidson, Dennett, Putnam, McDowell und Brandom. Seine Schriften zeugen von einem tiefen pädagogischen Engagement, das in den meisten philosophischen Werken fehlt: Finkelde hat uns etwas beizubringen. Er ist ein sehr geschickter, geduldiger und großzügiger Lehrer. Kein Kind wird in dieser sorgfältig und in schönem Tempo gehaltenen Vorlesungsreihe zurückgelassen."