Moderne Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften stehen immer stärker unter dem Diktat der Beschleunigung. Die Entwicklungen hin zu einer ständig aktiven und mobilen Nonstop-Gesellschaft sind freilich mit erheblichen psycho-sozialen und ökologischen Risiken verbunden. Umgekehrt gibt es jedoch auch durchaus Bereiche in Staat und Gesellschaft, die einer Beschleunigung bedürfen, denkt man etwa an den Abbau des "Reformstaus" oder bürokratischer Strukturen oder an die Bildung rechtstaatlicher und demokratischer Strukturen in ehemals von Diktaturen betroffenen Ländern. Wie können die notwendigen Abwägungen zwischen Beschleunigen und Verlangsamen getroffen werden? Welche Entscheidungskriterien liefert eine sozialphilosophische und anthropologische Perspektive? Was vermögen andere Kulturen zur Problemlösung beizutragen?
Mit Beiträgen von Dietrich Henckel (Berlin), Christiane Bender (Heidelberg), Gerd Haeffner (München) und Karl-Heinz A. Geißler (München)