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Wozu Philosophie in Bildung? Zur Rolle und Vermittlung von Prinzipienwissen und Orientierung
Hauptseminar
2-stdg.
Donnerstag, 17–19 Uhr
Raum:
Seminarraum 4
Termine:
ab 15.10.2015
BA:
III/2, WP/10
MAkons: III (EG)
MA-Ethik: III
Mag: F2, F11
ZEP: B
MAkons: III (EG)
MA-Ethik: III
Mag: F2, F11
ZEP: B
Thematik
Philosophie als Praxis Vernunft geleiteter Selbstreflexion erlaubt begriffliche und argumentative Klärung im sokratischen Gespräch, zielt auf Prinzipienwissen statt bloßem Faktenwissen, fördert den Sinn für das Wesentliche und übt die Perspektive auf das „im Ganzen“ – sei es Welt und Leben, Person oder Gemeinschaft. Dies sorgt für die Verortung der eigenen Fragen innerhalb grundsätzlicher Lebensfragen, ermöglicht Wissen um prinzipielle Zusammenhänge, gibt Orientierung und schafft damit die Voraussetzung für Wertefundierung in Bildung und Erziehung.
Warum dem so ist und unter welchen Bedingungen es gelingt, werden wir im Seminar an klassischen Texten und aktuellen Beiträgen zu Begriff und Praktiken der Philosophie erarbeiten. Im Mittelpunkt steht dabei die intensive Lektüre und Diskussion von Aristoteles’ Metaphysik I, Platons Text zur Philosophie als Mäeutik oder Hebammenkunst in Theaitet 148e–151d und Martin Heideggers Vorlesung zu „Was heißt Denken?“.
Ziele
Klärung und Differenzierung zur Eigenart und zum spezifischen Potential philosophischen Fragens und Denkens.
Leitfragen: Was heißt „Prinzip“ und was bedeutet prinzipielles Wissen? Inwiefern kann Philosophie Orientierung geben im Denken und Handeln? Und wie kann ein solcher Begriff von Philosophie und die Haltung philosophischer Denkpraxis im Bildungskontext vermittelt werden?
Methode
Voraussetzung: selbstständige Lektüre der Texte und Beantwortung von Fragen zum Text im Voraus. Inputreferat zum jeweiligen Text der Stunde. Gemeinsame Diskussion im Plenum.
Voraussetzungen
keine
Qualifikation
Übernahme eines Inputreferats und Hauptsseminararbeit
Zielgruppe
Studierende der Philosophie oder Master Interkulturelle Bildung
Literatur
Aristoteles, Metaphysik I, Hrsg. von Ursula Wolf, übersetzt von H. Bonitz, rororo 1994
Platon, Theaitet 148e–151d, in: Sämtliche Dialoge, Hrsg. von Otto Apelt, Meiner 2004
Theodor W. Adorno, Erziehung zur Mündigkeit, Suhrkamp 24. Auflage 2013
Hannah Arendt, Das Leben des Geistes. Teil I. Denken, Piper 1998
Ute Guzzoni, Wege im Denken, Alber 2002
Martin Heidegger, Was ist das – die Philosophie?, Klett-Cotta 12. Auflage 2008
-, Was heißt Denken?: Vorlesung WS 1951/52, in: Gesamtausgabe Bd 8, Hg. von P.-L. Coriando, Klostermann 2002
Werner Stegmaier (Hg.), Orientierung. Philosophische Perspektiven, Suhrkamp 2005
WEITERE LITERATUR: siehe Semesterapparat in der Bibliothek!