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Qualität in der Weiterbildung und professionelles Handeln

Hauptseminar 2-stdg. Freitag, 13–18 Uhr, und Samstag, 9–13 Uhr
Raum: Seminarraum 2
Termine: 6./7.11.2015 und 20./21.11.2015; Vorbesprechung: Mittwoch, 14.10.2015, 17.00–20.15 Uhr, Hörsaal
Mag: F10, F11
ZEP: B, C
MA-IB: III (IE-M, PB-M)

Thematik

Mit der wachsenden Bedeutung der Weiterbildung für die individuelle (berufli-che) und organisationale Entwicklung sowie der Zunahme der Weiterbil-dungskosten – vor allem im Bereich der beruflichen Weiterbildung – wird seit einiger Zeit verstärkt die Frage nach der Qualität der Bildungsarbeit gestellt. Als Antwort auf diese Frage sind mittlerweile sehr unterschiedliche Konzepte und Instrumente zur Herstellung und Sicherung von Qualität entwickelt worden. Bei diesem Prozess spielen neben den Weiterbildungsakteuren „Bildungsträ-ger“ und „Lernende“ vor allem die Dozenten/Trainer eine wichtige Rolle, da sie den eigentlichen Lernprozess mitgestalten. Von ihrer Professionalität hängt daher in hohem Maße die Qualität einer Weiterbildungsmaßnahme ab. Im Zentrum des Seminars steht die Frage, was in der Weiterbildung unter „Qualität“ zu verstehen ist, wie diese hergestellt bzw. gesichert werden und welche Rolle dabei die Akteure des Weiterbildungsprozesses spielen. Folgende Aspekte werden angesprochen: • Aufriss der Qualitätsdiskussion • (Ziel)Dimensionen des Qualitätsbegriffs • Ziele der Weiterbildung als Bezugsgröße für Qualitätssicherung • Ziele und Interessen der Qualitätssicherung aus Sicht der einzelnen Akteursgruppen • Qualität durch Professionalität des Bildungspersonals • Qualitätssicherungsmodelle in der Praxis • Qualitätsstellschrauben bei Weiterbildungsprozessen

Ziele

Die Veranstaltung will einen Überblick zu dem aktuellen Stand der Qualitäts-diskussion sowie den verschiedenen Qualitätsmanagementsysteme geben und den Teilnehmenden vermitteln, dass „Qualität“ als offener Begriff zu ver-stehen ist, der von den Bildungsakteuren erst definiert werden muss. Darüber hinaus sollen die Teilnehmenden lernen, an welchen Stellen im Wei-terbildungsprozess Qualität hergestellt bzw. gesichert werden kann und es sollen aus Sicht der Teilnehmenden Eckpunkte für ein Qualitätsmanagement-system erarbeiten werden.

Methode

Wechsel von Dozenten-Input und Referaten, Diskussion, Bearbeitung von Texten und Durchführung von Aufgaben. Die Antwort auf die Frage, was Qualität ist, soll nicht im Seminar vorgegeben, sondern von den Teilnehmenden selbst erarbeitet werden, da es kein „objektives“ Verständnis von Qualität gibt. Qualität muss sich aus dem bestimmen, was Weiterbildung ausmacht.

Literatur

Literatur zur Einführung:

• Dallueger, C. A./Franz, H. W.: IQM – Integriertes Qualitätsmanagement in der Aus- und Weiterbildung. Bielefeld 2008.

•Stender, J.: Betriebliches Weiterbildungsmanagement. Stuttgart 2009.

• Zech, R.: Handbuch Qualität in der Weiterbildung. Weinheim, Basel 2008.

• Zech, R.: Lernerorientierte Qualitätstestierung imn der Weiterbildung. Leitfaden für die Praxis, 2015, 5. korrigierte Auflage.

• Wittwer, W.: Ausbildungsqualität in der betrieblichen Ausbildung. In: Fischer, M. (Hrsg.): Qualität in der Berufsausbildung. Anspruch und Wirklichkeit. Bundesinstitut für Berufsbildung. Bonn 2014, S. 119 – 132.

Literatur zur Vertiefung:

• Arnold, R. (Hrsg.) (1997): Qualitätssicherung in der Erwachsenenbildung. Opladen.

• Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) (2014): Checkliste „Qualität beruflicher Weiterbildung“. Bonn.

• Ehlers, U.-D; Schenkel, P. (Hrsg) (2005): Bildungscontrolling im E-Learning. Erfolgreiche Strategien und Erfahrungen jenseits des ROI. Springer-Verlag, Berlin und Heidelberg.

• Faulstich, P./Wittwer, W. (Hrsg.) (2004): Weiterbildungsqualität – zwischen System und Subjekt. Bielefeld.

• Fischer, M. (Hrsg.) (2014): Qualität in der Berufsausbildung. Anspruch und Wirklichkeit. Bielefeld.

• Galiläer, L. (2005): Pädagogische Qualität. Perspektiven der Qualitätsdiskurse über Schule, soziale Arbeit und Erwachsenenbildung. Weinheim, München.

• Gnahs, D. (1997): Handbuch zur Qualität in der Weiterbildung. Hrsg.: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Frankfurt/M., 2. Aufl.

• Grilz, W. (2009): Qualitätssicherung in Bildungsstätten. Augsburg.

• Hartz, St./Meisel, K. (2006, 2): Qualitätsmanagement. Bielefeld.

• Hartz, St. (2011): Qualität in Organisationen der Weiterbildung. Eine Studie zur Akzeptanz und Wirkung von LQW. Wiesbaden.

• Helmke, A. / Hornstein, W. / Terhart, E. (Hrsg.) (2000): Qualität und Qualitätssicherung im Bildungsbereich: Schule. Sozialpädagogik, Hochschule. Zeitschrift für Pädagogik 41. Beiheft, Weinheim, Basel.

• Sachverständigenkommission Kosten und Finanzierung der beruflichen Bildung (1974): Kosten und Finanzierung der außerschulischen beruflichen Bildung. (Abschlussbericht). Bielefeld.

• Stark, G. (2000): Qualitätssicherung in der beruflichen Weiterbildung durch Anwendungsorientierung und Partizipation. Bielefeld.

• Stender, J. (2009): Betriebliches Weiterbildungsmanagement. Stuttgart.

• Timmermann, D./Winschild, T. (1996): Implementierung von Qualitätsgrundsät-zen und -maßstäben in der betrieblichen Bildung. In: Timmermann, D. u. a. (Hrsg.): Qualitätsmanagement in der betrieblichen Bildung. Bielefeld, S. 79 – 90.

• Töpper, A. (Hrsg.) (2012): Qualität von Weiterbildungsmaßnahmen: Einflussfaktoren und Qualitätsmanagement im Spiegel empirischer Befunde. Bielefeld.

• Wittwer, W. (1996): Qualität als Idee. In: Timmermann, D./Witthaus, U./Wittwer, W./Zimmermann, D.: Qualitätsmanagement in der betrieblichen Bildung. Bielefeld, S. 7 - 11.

• Wittwer, W. (1999): Evaluation als Selbstläufer – eine Provokation. In: Wittwer, W. (Hrsg.): Transfersicherung in der beruflichen Weiterbildung. Frankfurt/M., S. 9 – 15.

• Wuppertaler Kreis e.V., CERTQUA (2009): Qualitätsmanagement und Zertifizierung in Bildungsorganisationen. Augsburg, 2. überarbeitete Aufl.

• Zech, R. (Hrsg.) (2004): Qualität durch Reflexivität. Lernerorientierte Qualitätsentwicklung in der Praxis. Hannover.