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Prof. Dr. Michael Reder
Philosophie des Widerstandes. Über Protest und Revolution in Zeiten der Globalisierung
Hauptseminar
2-stdg.
Dienstag, 16–18 Uhr
Raum:
Seminarraum 3
Termine:
ab 25.04.2017
BA: III/2, WP Völker, WP Globalisierung
MAkons: III (EG)
MA-Ethik: III (WIR), V
MA-IB: III (VV), V
Thematik
Viele philosophische Theorie politischer Ordnung implizieren die Annahme, dass die Bürger als Träger des Gemeinwesens die politischen Entscheidungen der (gewählten) Politiker mittragen. Das politische Gemeinwesen wird dabei als kooperatives Gebilde verstanden. Seit 150 Jahren sind jedoch auch philosophische Theorien entstanden, die über Elemente und Formen legitimen Widerstandes gegen die herrschende Ordnung nachgedacht haben. Hintergrund dieser Überlegungen sind nicht nur vielfältige Formen von Unrechtsregimen, sondern auch die Wirkmächtigkeit der (neo-)liberalen Ordnung selbst, die zu einem Grundmerkmal der globalisierten Welt geworden ist. Die philosophische Kernfrage dabei ist, wie diese Formen des Widerstandes begründet und ihre politische bzw. kulturelle Funktion analytisch erfasst werden kann. Protest und Revolution bilden die beiden Pole, innerhalb denen sich die verschiedenen philosophischen Theorien des Widerstandes bewegen.
Ziele
Das Seminar will unterschiedliche philosophische Widerstandstheorien analysieren und kritisch diskutieren. Den Ausgang bilden dabei die Theorien von Marx und Lenin und ihre Fortführung bei Gramsci. Daran anschließend sollen v.a. Theorien der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart im Zentrum stehen. Dabei spielen Fragen des zivilen Ungehorsams (Arendt/Habermas) genauso eine Rolle wie sozialphilosophische (Bourdieu), diskurstheoretische (Foucault/Butler) sowie neomarxistisch inspirierte Ansätze (Hardt & Negri/Balibar). Den Schlusspunkt bilden gegenwärtige Debatten, wie die von Douzinas über die Krise des Widerstandes.
Methode
- Vorbereitende Textlektüre der Studierenden.
- Gemeinsame Rekonstruktion der ausgewählten Texte auf der Basis von Kurzreferaten der Studierenden.
- Zusatzinputs zu einzelnen weiterführenden Texten
Voraussetzungen
- Interesse an den Grundfragen der politischen Philosophie.
- Bereitschaft zur gewissenhaften Textlektüre und zur Beteiligung an den Seminardiskussionen.
Qualifikation
Referat und Seminararbeit.
Zielgruppe
Alle interessierten Studierenden der BA-, MA-, Modulstudien und des Promotionsstudiums.