50
Friedensarbeit (Peacekeeping, Peacebuilding) in Ostafrika (DR Kongo, Burundi, Ruanda) – Theorie und Praxis
Hauptseminar
2-stdg.
Donnerstag, 18–20 Uhr
Raum:
Seminarraum 5
Termine:
ab 27.04.2017
BA: WP Völker, WP Globalisierung, WP Kulturelle Zugänge
MA-IB: III (VV)
Thematik
Die ostafrikanische Region der Grossen Seen wird seit den 1990er Jahren mit Konflikt, Krieg und Gewalt gleichgesetzt. Der Genozid in Ruanda (1994), Bürgerkrieg in Burundi (1993-2006) und zwei Kriege in der Demokratischen Republik Kongo, die als ‘afrikanische Weltkriege’ bezeichnet wurden (1996-1998; 1998-2002) tragen bis heute zur Zerstörung des Sozialgefüges dieser drei Länder bei.
Dem gegenüber stehen zahlreiche Initiativen, die der Friedensförderung und der Versöhnung der Völker positiv zutragen. Ruandische Volksgerichte (gacaca), zivilgesellschaftliches Engagement zur Übergangsjustiz in Burundi und Menschenrechtsarbeit im Kongo stehen in starkem Kontrast zu Medienberichten, die der Region Entwicklungsperspektiven generell absprechen. Das Seminar soll dazu beitragen, diese lokale und nationale Initiativen der Bevoelkerung sowie der internationalen Gemeinschaft zu beleuchten und näher zu analysieren.
Anhand persönlicher Beispiele der Dozentin, die in den vergangenen sechs Jahren in der Region gelebt und gearbeitet hat, sollen Themen wie fairness, internationale Interventionen und Erwartungen der Bevölkerung mit den Seminarteilnehmern gemeinsam aufgearbeitet werden.
Ziele
Das Seminar soll Studierenden Einblicke in aktuelle Debatten zur Übergangsjustiz (transitional justice) sowie Grundlagen zur Friedensarbeit (peacekeeping, peacebuilding) geben. Neben theoretischen Konzepten werden Studierende mit aktuellen Gegebenheiten in Ruanda, Burundi und der Demokratischen Republik Kongo vertraut gemacht. Letztlich soll das Seminar dazu beitragen, Studierenden einen Überblick über aktuelle Forschungsthemen in den erwähten Bereichen zu geben.
Literatur
Zu Semesterbeginn wird Studierenden eine umfassende Literaturliste zur Verfügung gestellt. Es ist bitte zu beachten, dass die meisten Texte in Englischer Sprache verfasst sind – ausreichende Englischkenntnisse sind daher wünschenswert.