07
|
Prof. Dr. em. Norbert Brieskorn SJ
Arnold Gehlen (1904–1976): Seine Theorie der Institutionen, ab 1956 deutlich entwickelt
Vorlesung
1-stdg.
Montag, 14–15 Uhr
Raum:
Seminarraum 5
Termine:
ab 24.04.2017
Thematik
Akademisches Leben und Wirkung Arnold Gehlens
1938 wurde er auf den Kant-Lehrstuhl nach Königsberg berufen, 1940 auf den Lehrstuhl in Wien.
Ab 1943 Militärdienst,
1945 schwer verwundet. Er erhielt 1947 den Lehrstuhl für Philosophie, Psychologie u. Soziologie an der Hochschule für Verwaltungswissenschaft in Speyer,
1962 den Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Aachen (bis 1969).
+ 30. 1. 1976 Hamburg.
Charakteristik:
2. Genauer: Er ist neben Max Scheler und Helmuth Plessner Hauptanreger der modernen Anthropologie. Im Unterschied zu beiden orientiert Gehlen diese Wissenschaft biologisch-soziologisch, beginnend beim einzelnen Menschen, hinführend zur Institution, letztlich somit zum Staat, doch unterbleibt nie das Erforschen letzter (In-)Fragestellungen des Menschen.
3. Der Kernsatz seiner Theorie lautet: “Der Mensch ist ‘Mängelwesen’, das nicht festgestellte Tier, er ist formbar und muss sich selbst formen. Dies gelingt durch Technik und gesellschaftliche Institutionen sowie deren Kompensations- und Entlastungsleistungen. So sichert sich der Mensch sein Leben und steigert das Zusammenleben bis auf den Stand von Hochkulturen.
Ziele
Zur Vorlesung
1. Grundgedanken von Gehlens 1. Großwerk: "Der Mensch. Seine Natur und seine Stellung in der Welt" (1940) behandeln,
2. den Aufsatz "Über die Geburt der Freiheit aus der Entfremdung" (1952), besprechen, um eingehend auf Gehlens 2. Großwerk: "Urmensch und Spätkultur" (1956) einzugehen.
Literatur
Höchst informative Einführung bieten:
• 1. Heike Delitz: Arnold Gehlen, UVK Konstanz 2011, 152 S. [11 - 788].
• 2. Dietrich Böhler: A. Gehlen. Die Handlung, in: Grundprobleme der großen Philosophen. Hrsg. v. Josef Speck. Philosophie der Gegenwart II. UTB Vandenhoeck Göttingen 1973, 230 - 280 [Z 219 (3, 2].