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Philosophiegeschichte der Neuzeit II: G. W. F. Hegel
Vorlesung
1-stdg.
Donnerstag, 9–10 Uhr
Raum:
Aula
Termine:
ab 10.4.2014; zusätzliche Termine: Montag, 28.4., 12.5., 19.5. und 26.5.
BA:
II/3, II/4
ZEP: A
ZEP: A
Thematik
Hegel gehört zu den wenigen Philosophen, die – ähnlich wie die Klassiker der Antike: Platon und Aristoteles – scheinbar nie an Aktualität verlieren. Der Grund dafür ist neben der Breite seines philosophischen Werkes unter anderem sein Verständnis von Dialektik und seine Philosophie des Geistes. Mit der Rede von "Geist" verweist Hegel auf den Umstand, dass wir Menschen auf der Bewusstseinsstufe, die uns (z.B. heute im 21. Jahrhundert) eigen ist, immer in einer Relation stehen zu der Genese vorausgehender Denkerfahrungen. So liegt in unseren Denkkategorien immer auch die Genese ihrer Herkunft und die bedingende Form, mit der wir unseren Zugriff auf die Wirklichkeit als gerechtfertigt wahre Überzeugung verstehen. Bewusstsein ist je eine Gestalt von vorausgehenden Erfahrungen, die aber – und das ist entscheidend – der Geist selbst nicht wiederum voraussehen kann. "Geist" ist keine in sich ruhende göttliche, allwissende Substanz, weil er von einem inhärenten Mangel bzw. – wie Hegel es nennt – von "Nicht-Identität" herausgefordert wird.
Die Vorlesung führt in das Werk Hegels ein. Dabei wird offengelegt, wie Hegels Monismus sich auch in den Werken von so unterschiedlichen Philosophen wie Quine, Wittgenstein, Putnam und Rorty spiegelt. Die Vorlesung richtet sich an Studierende auf Bachelor- und Masterniveau.
Literatur
G. W. F. Hegel, "Die Phänomenologie des Geistes", Suhrkamp 1997 (STW). – Gerhard Gamm, "Der Deutsche Idealismus. Eine Einführung in die Philosophie von Fichte, Hegel und Schelling", Reclam 2012 (sehr gute Einführung. Das Buch wird als Lernskript für die Prüfung vorausgesetzt). – Stephen Houlgate, "An Introduction to Hegel. Freedom, Truth, and History", Wiley-Blackwell 2004 (sehr lesenswert).