München, 6.10.2014 (HfPh) Die Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München hat die Errichtung ihres vierten Stiftungslehrstuhls seit 2010 gefeiert. Der neu geschaffene Eugen-Biser-Stiftungslehrstuhl für Religions- und Subjektphilosophie will wie sein Namensgeber, der im März diesen Jahres verstorbene Religionsphilosoph und Theologe Eugen Biser, „die Beziehung zwischen Mensch und Gott erforschen und auf der Grundlage eines breiten philosophischen Fundaments mit Andersdenkenden und Andersgläubigen in Dialog treten“, wie der neue Lehrstuhlinhaber Georg Sans deutlich machte.
Der 1967 in Mannheim geborene Jesuit Sans lehrte zuvor seit 2006 als Professor für Geschichte der Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, nachdem er 1999 an der Humboldt-Universität zu Berlin bei Volker Gerhardt promoviert und 2004 habilitiert wurde. Gestiftet wird der Lehrstuhl durch die Verleger Martin und Christa Balle, den Verlagsmanager Ulrich Wechsler und dessen Ehefrau Hannelore sowie die Eugen-Biser-Stiftung.
„Die für zehn Jahre gesicherte Finanzierung ermöglicht langfristige Projekte und intensive wissenschaftliche Arbeit“, hob der Präsident der Hochschule, Johannes Wallacher, hervor. „Professor Sans ist ein großer Gewinn für die Hochschule und das Institut für Religionsphilosophie. Der neue Stiftungslehrstuhl kann die wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Religionsphilosophie in Deutschland wegweisend bereichern“, gibt er sich zuversichtlich.
Der Lehrstuhl wird auch die Arbeit des Instituts für Religionsphilosophie der Hochschule verstärken, dessen Leitung Sans ab dem 1. Oktober ebenfalls übernimmt. „Ich freue mich, bei meiner Arbeit auf das solide Fundament einer langjährigen Tradition an der Hochschule zurückgreifen zu können“, betonte Sans.
Seit 2010 konnte die Hochschule für Philosophie bereits drei weitere Stiftungslehrstühle in verschiedenen philosophischen Disziplinen einweihen. Sie widmen sich den Bereichen „Praktische Philosophie mit Schwerpunkt Völkerverständigung“, „Philosophie und Motivation“ sowie „Medienethik“.