Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehungen: Solidarität mit oder zugunsten von Tieren
Solidarität ist ein Schlüsselbegriff für das Zusammenleben in den globalisierten Gesellschaften unserer Zeit. Wenngleich der Solidaritätsbegriff aktuell vornehmlich humanistisch geprägt ist, werden im Zuge der Veränderung tierethischer und -politischer Einstellungen in der Bevölkerung Stimmen laut, die den Begriff auch in solchen Kontexten verwenden möchten. Bei dem zweitägigen Symposium des Rottendorf-Projekts sollen Möglichkeiten und Entwürfe einer Solidarität diskutiert werden, die alle Mitglieder unserer Gesellschaften umfasst – Menschen und andere Tiere. Die Vorträge werden sich sowohl mit dem Potenzial einer Ausweitung des Solidaritätsbegriffs, als auch mit möglichen Problemen und verschiedenen Kontexten in diesem Zusammenhang auseinandersetzen.
Ausgehend von der philosophischen Perspektive soll das Solidaritätsthema bei der Tagung im Zusammenspiel mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen und in globaler Hinsicht beleuchtet werden. Neben internationalen Fachleuten aus Philosophie, Politikwissenschaften, Recht, Sozialethik, Soziologie und Veterinärmedizin werden dieses Mal auch Vordenker*innen aus der Praxis an der Konferenz teilnehmen. Im gemeinsamen Austausch der Wissenschaftler*innen mit Menschen, die aktiv für Tierrechte eintreten, können Kooperationen an der Schnittstelle von Theorie und Praxis entstehen.
Dr. Mara-Daria Cojocaru, Leiterin des Rottendorf-Projekts:
„Es hat noch keine menschliche Gemeinschaft gegeben, in der Tiere nicht in irgendeiner Weise präsent gewesen wären. Das wird oft vergessen. Solidarität bezieht sich meist auf Kontexte von Arbeit, Gesundheit und sozialer Gerechtigkeit. Allein damit, dass wir Tiere nicht leiden lassen, sind wir Menschen also noch lange nicht fein raus und es gibt noch viel Luft nach oben. Solidarität als philosophischer Begriff und als Leitlinie praktischen Handelns kann da sehr instruktiv sein. Ich glaube, dass uns Solidarität im Umgang mit empfindungsfähigen Wesen, wie wir es selbst und die anderen Tiere auch sind, helfen kann.“
Speaker:
- Dr. Alasdair Cochrane (Sheffield University, UK)
- Dr. Mara-Daria Cojocaru (Munich School of Philosophy, DE)
- Dr. Kendra Coulter (Brock University, CA)
- Dr. Jan Deckers (Newcastle University, UK)
- Alice DiConcetto, LLM (Animal Law Europe, BE)
- Sue Donaldson (Queen’s University, CA)
- Dr. Charlotte Blattner (Universität Bern, CH)
- Prof. Dr. Lori Gruen (Wesleyan University, USA)
- Dr. Kathrin Herrmann (Johns Hopkins University)
- Dr. Oscar Horta (University of Santiago de Compostela)
- Prof. Dr. Will Kymlicka (Queen’s University, CA)
- Dr. Alex Lockwood (Animal Rebellion/The University of Sunderland)
- Gisela Pschenitschnig (Gut Aiderbichl)
- Dr. Siobhan O’Sullivan (University of New South Wales, AUS)
Tagungssprache ist Englisch. Weitere Informationen sowie das vollständige Programm finden Sie hier: www.hfph.de/solidarityanimals2021
Um eine vorherige Anmeldung Ihrer Teilnahme wird gebeten. Anmeldung bei Dr. Mara-Daria Cojocaru per E-Mail an rottendorf@hfph.de
Das Rottendorf-Projekt
Das Rottendorf-Symposium ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung des Rottendorf-Projekts „Globale Solidarität – Schritte zu einer neuen Weltkultur“. Das Projekt wird von der Rottendorf-Stiftung finanziert und ist seit über 30 Jahren an die HFPH angebunden. Als Forschungs- und Studienprojekt will es in interdisziplinärer wissenschaftlicher Reflexion mit philosophischem Fokus zu einer weltweiten Gemeinschaft der Völker, Kulturen und Religionen beitragen. Mit den Symposien soll die Diskussion um den Solidaritätsbegriff in akademischen wie öffentlichen Debatten über nationale Grenzen hinweg anregt werden.
Denken lernen an der HFPH
An der Hochschule für Philosophie München (HFPH) stellen sich Lehrende und Studierende seit mehr als 90 Jahren gemeinsam den Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft. Das Studienangebot der vom Jesuitenorden getragenen und staatlich anerkannten Hochschule umfasst Philosophie-Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor, Master und Promotion ebenso wie berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge mit Zertifikat oder Master-Abschluss. In zentraler Lage finden Studierende hervorragende Studienbedingungen mit modernen Hörsälen und Seminarräumen und einem sehr günstigen Betreuungsverhältnis vor.
Weiterführende Informationen:
Link zum Rottendorf-Projekt: www.hfph.de/rottendorf
Link zum Pressefoto von Dr. Mara-Daria Cojocaru: www.hfph.de/pressefoto-cojocaru
Kontakt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der HFPH
Kristina Kleiß │ Dr. Ludwig Jaskolla
+49 (0)89-2386-2431