München, 12.11.2015 (HfPh) Der Anti-Apartheids-Aktivist und anglikanische Priester Michael Lapsley stellt bei einem öffentlichen Abendvortrag an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München seine Autobiographie vor. Am Montag, 23. November 2015, spricht er auf Einladung des Erich-Lejeune-Lehrstuhls für Philosophie und Motivation ab 19.00 Uhr in der Aula der Hochschule (Kaulbachstraße 31) über sein Buch „Mit den Narben der Apartheid“.
Der in Neuseeland geborene Lapsley kam 1973 als Missionar nach Südafrika, wo er sich gegen die Apartheid engagierte. 1976 wurde er des Landes verwiesen. Im Exil in Simbabwe wurde er 1990 bei einem Briefbombenanschlag schwer verletzt. Nach seiner Genesung kehrte er nach Südafrika zurück. Aufbauend auf seine persönlichen Erfahrungen während des körperlichen wie psychischen Heilungsprozesses nach dem Attentat, bei dem er beide Arme und die Sehkraft auf einem Auge verlor, gründete Lapsley das Institute for Healing of Memories.
In Workshops will das Zentrum bei Menschen verschiedener ethnischer und religiöser Hintergründe ein besseres Verständnis für sich selbst und andere schaffen und so unter anderem zur Überwindung der Last der Apartheidsgeschichte Südafrikas beitragen. Durch das Eintreten in einen Dialog mit den Mitmenschen sollen persönliche Traumata überwunden werden. Nach Lapsleys Überzeugung kann nur so der Wunsch nach Vergeltung einer Einstellung von Vergebung und Wiedergutmachung weichen. Für sein Engagement wurden Lapsley weltweit diverse Preise und Ehrendoktorwürden verliehen.