München, 2.4.2015 (HfPh) Dem evangelischen Religionsphilosophen und Theologen Wolfhart Pannenberg ist eine neue ökumenische Vorlesungsreihe an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München gewidmet. Erster Referent der Pannenberg-Lecture ist mit Kurt Kardinal Koch ein prominentes Mitglied der römischen Kurie. Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen beschäftigte sich bereits in seiner Dissertation ausführlich mit dem Denken Pannenbergs. In seinem Vortrag am Donnerstag, 16. April 2015, 19.30 Uhr, spricht er in der Aula der Hochschule (Kaulbachstraße 31) zu dem Thema: „Wie das Reformationsgedenken in ökumenischer Gemeinschaft begehen? Impulse aus dem theologischen Denken Wolfhart Pannenbergs.“
Im Rahmen der Lecture wird auch Gunther Wenz als neuer Leiter der Wolfhart Pannenberg-Forschungsstelle am Institut für Religionsphilosophie in sein Amt eingeführt. Als Professor für Systematische Theologie übernahm Wenz 1995 in direkter Nachfolge den Lehrstuhl Pannenbergs sowie die Leitung des Instituts für Fundamentaltheologie und Ökumene an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Die Pannenberg-Lecture wird künftig im jährlichen Wechsel mit der Rahner-Lecture stattfinden, die seit mehreren Jahren an der Hochschule für Philosophie veranstaltet wird. Das Werk Wolfhart Pannenbergs ist wie auch das Werk des Jesuiten Karl Rahner stark religionsphilosophisch geprägt und rückt Fragen der Ökumene in den Mittelpunkt. Beide standen sich nicht nur wissenschaftlich nahe, sondern waren auch freundschaftlich verbunden.
Wolfhart Pannenberg, 1928 in Stettin geboren, studierte unter anderem bei Karl Barth. Nach Professuren in Wuppertal und Mainz wurde er 1967 an die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität München berufen. Wie Karl Rahner zählt er zu den bedeutendsten Theologen und Religionsphilosophen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.