„Alles kann, nichts muss“ – die prämierte Arbeit
Jan Levin Propachs Arbeit bewegt sich kreativ im Grenzbereich von Metaphysik und Philosophischer Gotteslehre: Sie prüft die Modalmetaphysiken von Gottfried Wilhelm Leibniz, David Kellogg Lewis und Alvin Plantinga auf ihre Konsistenz (oder auch Inkonsistenz) mit wichtigen in den aktuellen Debatten der analytischen Religionsphilosophie und Theologie diskutierten Spielarten des Theismus – vom klassischen Theismus über den personalen Theismus bis hin zum Panentheismus.
Die Arbeit wurde an der Universität Augsburg durch den Erstgutachter Prof. DDr. Thomas Schärtl-Trendel und den Zweitgutachter Prof. Dr. Uwe Voigt betreut.
In seiner Laudatio im Rahmen der Akademischen Feier der HFPH würdigte Thomas Schärtl-Trendel die Arbeit folgendermaßen:
„Die Dissertation befasst sich im Kern mit der Vereinbarkeit von Theismus und Mehr-Welten-Ontologie. Jan Levin Propach zeigt uns in glasklarer und geduldiger Weise, welche theologischen Preise wir für eine bestimmte Modalmetaphysik bezahlen müssen, sobald wir einzugestehen haben, dass eine bestimmte Metaphysik auch den Gottesbegriff in eine Revision trägt. Ich wünsche dieser Arbeit viele inspirierte Leserinnen und Leser!“
Über den Richard-Schaeffler-Preis
Mit dem Richard-Schaeffler-Preis werden Nachwuchswissenschaftler*innen der Philosophie und Theologie für besonders qualifizierte Abschlussarbeiten ausgezeichnet, die einerseits Sach- und Methodenfragen der Philosophie über ihren schon erreichten Diskussionsstand hinaus weiterführen und damit innovativ auf die philosophische Fachdiskussion einwirken, andererseits durch ihre Ergebnisse geeignet sind, der Theologie Impulse zu vermitteln.
Der Richard-Schaeffler-Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben. Er wird seit 1995 verliehen. Der erste Preisträger war Prof. Dr. Georg Essen, der heute den Lehrstuhl für Systematische Theologie am Zentralinstitut für Katholische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin innehat.
Der Jury des Richard-Schaeffler-Preises gehören die folgenden Professoren der HFPH an: Prof. Dr. Georg Sans SJ (Vorsitzender), Prof. Dr. Godehard Brüntrup SJ und Prof. Dr. Dominik Finkelde SJ.
Über Richard Schaeffler
Prof. Dr. Dr. h.c. Richard Schaeffler war in den 1940ern einer der ersten Studierenden, die nicht dem Jesuitenorden angehörten, am Berchmanskolleg, der späteren Hochschule für Philosophie, in Pullach vor den Toren Münchens. Von 1968 bis 1989 war er Professor an der Ruhr-Universität Bochum. 1993 stiftete er zusammen mit seiner Ehefrau Maria den nach ihm benannten Preis. 2005 verlieh ihm die HFPH für seine Leistungen in der Philosophie die Ehrendoktorwürde. Von 2004 bis 2006 und von 2008 bis 2010 lehrte Schaeffler an der HFPH. 2019 verstarb er in München.
Denken lernen an der HFPH
An der Hochschule für Philosophie München (HFPH) stellen sich Lehrende und Studierende seit mehr als 95 Jahren gemeinsam den Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft. Das Studienangebot der vom Jesuitenorden getragenen und staatlich anerkannten Hochschule umfasst Philosophie-Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor, Master und Promotion ebenso wie berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge mit Zertifikat oder Master-Abschluss. In zentraler Lage finden Studierende hervorragende Studienbedingungen mit modernen Hörsälen und Seminarräumen und einem sehr günstigen Betreuungsverhältnis vor.
Weiterführende Informationen:
Webseite des Richard-Schaeffler-Preises: www.hfph.de/schaeffler-preis
Webseite von Dr. Propach: www.kaththeol.uni-muenchen.de/lehrstuehle/dogmatik/personen/propach/
Pressefoto der Preisverleihung: www.hfph.de/schaeffler-preis-2021
Pressefoto von Dr. Propach: www.hfph.de/propach