„Die Vergangenheit ist wie ein schwarzes Zimmer“, sagt Dr. Irina Scherbakova von der russischen Menschenrechtsorganisation „Memorial“. Damit umreißt die Historikerin die Folgen der totalitären Herrschaft nicht nur in Russland, sondern auch in den meisten anderen Ländern Mittel- und Osteuropas.
Scherbakova gehört zu den namhaften Referenten eines Studientages mit anschließender Podiumsdiskussion am Donnerstag, 5. Februar 2015, in der Hochschule für Philosophie München. Dazu laden das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis, die Hochschule für Philosophie München und die Deutsche Kommission Justitia et Pax ein.
„Wege des Erinnerns zu finden, ist ein erster Schritt mit belasteter Vergangenheit umzugehen“, sagt Pater Stefan Dartmann, Hauptgeschäftsführer von Renovabis. Deshalb gehen die Referenten aus Polen, der Ukraine, Russland, Rumänien und Deutschland der Frage nach, welche Traditionen der Erinnerung es in den einzelnen Ländern gibt und vor welchen Herausforderungen Politik, Zivilgesellschaft und Kirche stehen.
Der Studientag mit dem Titel „Erinnern – Aufarbeiten – Versöhnen? Umgang mit den Folgen gewaltbelasteter Vergangenheit in Mittel- und Osteuropa“ findet von 10 bis 18 Uhr in der Aula der Hochschule für Philosophie, Kaulbachstr. 31, statt.
Um 19.30 Uhr schließt sich eine Podiumsdiskussion an. Dort wird vor allem die Frage im Mittelpunkt stehen, warum das gemeinsame Erinnern so wichtig für die Zukunft Europas ist. Es diskutieren: Dietmar Nietan MdB (Bundesverband Deutsch-Polnische Gesellschaft, Berlin), Dr. Anna Kaminsky (Bundesstiftung Aufarbeitung, Berlin), Professor Myroslav Marynovych (Ukrainisch-Katholische-Universität, Lemberg) und Dr. Irina Sherbakova (Memorial, Moskau).
Nähere Informationen: www.renovabis.de/studientag
Anmeldung unter: studientag-erinnern@hfph.de
Bei Rückfragen: michael.reder@hfph.de