Arbeit zum Religionsbegriff bei Clifford Geertz mit dem pro philosophia e. V. Bachelor-Preis ausgezeichnet

München, 10.05.2023 – Eine Bachelor-Arbeit zum Religionsbegriff des amerikanischen Kulturanthropologen Clifford Geertz ist an der Hochschule für Philosophie München (HFPH) mit dem Bachelor-Preis des Fördervereins pro philosophia e. V. ausgezeichnet worden. Die Arbeit untersucht einer auto-ethnografischen Methodik folgend den Erfahrungsraum des Autors, Philipp Rode, mit den ‚Geistlichen Übungen‘ des Ignatius von Loyola. Ziel dabei ist, den Geertz’schen Religionsbegriff als Orientierungssystem heiliger Symbole kritisch zu hinterfragen. Auch wenn diesem im Wesentlichen zuzustimmen sei, stelle sich laut Rode die Frage, ob Religionen aus der ‚Innenperspektive‘ nicht auch weitere Sinnpotenziale aufwiesen, die aus einer rein externen Beschreibung, wie Geertz sie betreibe, nicht zu gewinnen seien.

Betreut wurde die prämierte Arbeit durch die Geertz-Spezialistin und Leiterin des Zentrums für Globale Fragen der HFPH, Prof. Dr. Barbara Schellhammer, die gerade im Hinblick auf die Preiswürdigkeit der Arbeit deren systemische Verbindung von Wissenschaftlichkeit mit einer kreativen Methodik der subjektiven Erfahrung betont:

„Philosophie erweist sich hier nicht nur als eine anspruchsvolle theoretisch-distanzierte Tätigkeit, sondern als eine transformative Praxis, die das eigene Leben betrifft. Es ist ein Wagnis, sich auf einen solchen Weg zu machen, weil man nicht unbedingt weiß, wohin er einen führt.“

Der 1989 in Göttingen geborene Philipp Rode war nach seinem Studium zunächst Zollbeamter in Frankfurt. Von 2020 bis 2023 studierte er an der HFPH und erwarb im März dieses Jahres den Bachelor in Philosophie. Seit April ist er in der Caritas-Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Dachau tätig.

Der Bachelor-Preis ist von ‚pro philosophia e. V. Verein der Freunde und Alumni der Hochschule für Philosophie München‘ gestiftet. Er wird in jedem Semester für eine herausragende Bachelorarbeit an Personen verliehen, die im laufenden Semester ihren Bachelor erworben haben. Die Preisträger*innen werden von einer Jury bestimmt, die vom Senat der Hochschule eingesetzt wird und aus vier Vertreter*innen des Lehrkörpers besteht, davon eine Person aus dem Vorstand von pro philosophia. Aktuell gehören der Auswahlkommission an: Prof. Dr. Dominik Finkelde SJ, Prof. Dr. Michael Reder, Prof. Dr. Georg Sans SJ und Prof. Dr. Patrick Zoll SJ (pro philosophia).

Weiterführende Informationen

Pressebild von Philipp Rode: www.hfph.de/pressefoto-rode

Liste der Preisträger*innen der Vergangenheit: www.hfph.de/pro-philosophia-preise

Lehrendenprofil von Barbara Schellhammer: www.hfph.de/schellhammer