Kommunikation ist mehr als der reine Austausch von Informationen
Aus der Masterarbeit geht hervor, dass Kommunikation eine entscheidende Voraussetzung für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit darstellt. Frau Reiters Arbeit steht im Kontext ihres Masterstudiums „Interkulturelle Bildung“ mit dem Schwerpunkt „Persönlichkeitsbildung“. Dabei geht es um eine umfassende Bildung, die über Diversity Management hinausgeht und das Ziel verfolgt, komplexe zwischenmenschliche Begegnungen in interkulturellen Kontexten erfolgreich zu gestalten. In ihrer Arbeit bezieht sich Julia Reiter auf den philosophischen Ansatz von Karl Jaspers, kombiniert aber auch Einflüsse der Dialogphilosophie von Martin Buber sowie der phänomenologischen Psychologie von Thomas Fuchs und Maurice Merleau-Ponty.
Betreut wurde die prämierte Arbeit von Prof. Dr. Barbara Schellhammer, Professorin für Intercultural Social Transformation und Leiterin des Zentrums für Globale Fragen der HFPH. Im Hinblick auf die Preiswürdigkeit der Arbeit hebt die Wissenschaftlerin hervor: „Besonders bemerkenswert ist, wie Julia Reiter Jaspers Standpunkte kritisch hinterfragt und aufzeigt, was sie in Bezug auf die leib-körperliche Dimension der menschlichen Existenz vermisst. Die Arbeit ermutigt dazu, sich auf andere Perspektiven einzulassen und aus den eigenen Denkmustern auszubrechen. Sie zeigt, dass Philosophie eine Praxis der Freiheit sein kann, indem existenzielle Fragen im Dialog mit anderen diskutiert werden, um neue Perspektiven und transformative Potenziale zu entdecken.“
Die Preisverleihung fand im Rahmen der Abschlussfeier der Absolvent*innen am 13. Oktober 2023 in München statt.
Über den pro philosophia-Master-Preis
Der Master-Preis ist von ‚pro philosophia e. V. Verein der Freunde und Alumni der Hochschule für Philosophie München‘ gestiftet und ist mit 1.000 € dotiert. Er wird einmal in Jahr, für eine herausragende Masterarbeit an Personen verliehen, die im laufenden Jahr ihren Masterabschluss erworben haben. Die Preisträger*innen werden von einer Jury bestimmt, die vom Senat der Hochschule eingesetzt wird und aus vier Vertreter*innen des Lehrkörpers besteht, davon eine Person aus dem Vorstand von pro philosophia. Aktuell gehören der Auswahlkommission an: Prof. Dr. Dominik Finkelde SJ, Prof. Dr. Michael Reder, Prof. Dr. Georg Sans SJ und Prof. Dr. Patrick Zoll SJ (Vorstand pro philosophia).
Weiterführende Informationen
Pressebild von Julia Reiter bei der Preisverleihung: www.hfph.de/pressefoto-reiter
Link zum Förderverein pro philosophia e.V.: www.hfph.de/pro-philosophia
Liste der Preisträger*innen der Vergangenheit: www.hfph.de/pro-philosophia-preis
Lehrendenprofil von Barbara Schellhammer: www.hfph.de/schellhammer
An der Hochschule für Philosophie München (HFPH) stellen sich Lehrende und Studierende seit fast 100 Jahren gemeinsam den großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Wir bilden Menschen in Philosophie aus, damit sie komplexe Zusammenhänge kritisch erfassen können und Orientierung in den existenziellen Fragen des Menschseins gewinnen. Das Studienangebot der vom Jesuitenorden getragenen und staatlich anerkannten Hochschule umfasst Studiengänge in Philosophie mit den Abschlüssen Bachelor, Master und Promotion ebenso wie berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge mit Zertifikat oder Master-Abschluss. Im Zentrum des Münchner Universitätsviertels zeichnet sich die Hochschule durch besondere Lehr-/Lernprozesse auf Augenhöhe zwischen Studierenden und Lehrenden, eine familiäre Atmosphäre sowie inter- und transdisziplinären Austausch aus. Die Hochschule ist ein Ort des Dialogs und der Debatte, der auch über die Wissenschaft hinaus in die Gesellschaft hineinwirkt.