Vergabe der pro-philosophia-Preise 2024

Vergangenen Herbst wurden im Rahmen der Akademischen Feier 2024 die pro-philosophia-Preise für die beste Bachelor- und Masterarbeit verliehen. Diese Preise des Fördervereins pro philosophia e.V. werden an Studierende der HFPH vergeben, die exzellente philosophische Abschlussarbeiten verfasst haben.

Copyright: HFPH/ A. Futter

Der pro-philosophia-Bachelor-Preis für Jaana Kretzschmar

Der pro-philosophia-Bachelor-Preis, der jedes Semester verliehen wird und mit 500 € dotiert ist, ging an Jaana Kretzschmar. Ihre Arbeit mit dem Titel „Philosophie der oralen Tradition: Indigenes Storytelling als epistemologische Praxis“ setzt sich intensiv mit den philosophischen Traditionen indigener Kulturen auseinander. Traditionen, die ihr Wissen nicht über Schriftkultur, sondern über Metaphysik, Erkenntnistheorie oder Ethik in Geschichten verpackt von einer Generation zur nächsten weitergeben.

Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Barbara Schellhammer, Professorin für Intercultural Social Transformation und Leiterin des Zentrums für Globale Fragen (ZGF) an der HFPH, betreut. Sie würdigt die Abschlussarbeit von Jaana Kretzschmar als einen wichtigen Beitrag zu aktuellen philosophischen Debatten. Die Absolventin verleihe Indigenen mit Ihrer Bachelorarbeit eine Stimme, die in der westlichen Philosophie lange ungehört geblieben ist. Ihre bemerkenswerte Leistung zeige eindrucksvoll, wie wichtig es ist, über den eurozentrischen Tellerrand hinauszublicken und vielfältige Denkweisen in die Philosophie einzubeziehen.

Der pro-philosophia-Master-Preis für Alwin Frings

Den pro-philosophia-Master-Preis, der einmal im Jahr verliehen wird und mit 1000 € dotiert ist, erhielt Alwin Frings. In seiner Arbeit "Verborgener Liberalismus. Politische Topographie nach Charles Taylor" fragt Frings nach Charles Taylor als eine Form sowohl der Verteidigung als auch der Kritik des Liberalismus. Der Preisträger liefert mit seiner kritischen Auseinandersetzung des Liberalismus einen kreativen philosophischen Beitrag zu den aktuellen Debatten über die Transformationen des Liberalismus.

In einer Zeit, in der Phänomene wie Populismus und Nationalismus den Liberalismus auf die Probe stellen, zeigt Frings' Arbeit auf, wie notwendig eine philosophische Reflexion über die Transformationen des Liberalismus ist. „Dass wir diese philosophische Denkarbeit mehr als notwendig haben, zeigt der politische Alltag heute mehr denn je. Ich freue mich sehr, dass ich diese exzellente, kenntnisreiche, äußerst präzise und originelle Masterarbeit betreuen durfte“, lobt Prof. Dr. Michael Reder, Professor für Praktische Philosophie, in seiner Laudatio.

Herzlichen Glückwunsch an die verdienten Preisträger*innen Jaana Kretzschmar und Alwin Frings zu ihrer herausragenden Leistung und ihren bemerkenswerten Beiträgen zur Philosophie!