Das Promotionskolleg "Ethik, Kultur und Bildung für das 21. Jahrhundert" startet in dieser Woche mit einem Auftaktvortrag zum Thema "Kulturbrüche". Mit dem Kolleg führen die Katholischen Hochschulen in Bayern ihre Kooperation fort, welche sie im Dezember 2016 mit der Gründung des „Zentrums für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft“ begonnen haben, um ihre Expertise zu gesellschaftlichen Fragestellungen zu bündeln. „Das Promotionskolleg wird eine Bereicherung für die Kooperationspartner und die jungen Forscherinnen und Forscher sein: Wir bieten damit ein Umfeld, das den Austausch über fachliche und institutionelle Grenzen hinweg ermöglicht, und erhalten wiederum Impulse von hochqualifiziertem wissenschaftlichem Nachwuchs“, erklärt HfPh-Präsident Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher.
Den inhaltlichen Rahmen des Promotionskollegs bilden die Themenfelder „(Trans)Kulturelle Bildung“, „Globalisierung“, „Befähigung und Care in sozialer Verantwortung“ sowie „Mensch und digitale Gesellschaft“. Neben grundlegenden ethischen Fragen nach dem Status von Werten, Normen oder Moralvorstellungen können junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei auch Anwendungsfragen nachgehen – etwa bezogen auf Medien und die Herausforderungen digitaler Gesellschaften, das gesellschaftliche Selbstverständnis vor dem Hintergrund von Flucht und Migration oder bezogen auf das Menschenbild im Umgang mit Krankheit und Tod. „Die thematische Ausrichtung des Promotionskollegs zeigt, dass sich die drei Hochschulen nicht nur wissenschaftlicher Exzellenz verpflichtet fühlen, sondern auch aktiv ihren gesellschaftspolitischen Auftrag wahrnehmen: Wir wollen Menschen ausbilden, die sich selbstbewusst und ethisch fundiert den komplexen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen“, betont KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien.
Mit ihrem gemeinsamen Angebot nutzen die Katholischen Hochschulen in Bayern zugleich das vorhandene Leistungspotenzial an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften. „Wir folgen hier einer Entwicklung in der Bildungslandschaft, die sich bereits abzeichnet und in naher Zukunft deutlich verstärken wird. Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften werden sich neben den Universitäten maßgeblich an der Ausbildung von akademischem Nachwuchs beteiligen. Durch die kooperative Promotion profitieren die beteiligten Partner von Synergien in Forschung, Lehre und Praxis“, hebt KSH-Präsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank hervor.
„Die Hanns-Seidel-Stiftung unterstützt derzeit etwa 240 Promovendinnen und Promovenden im Rahmen einer individuellen (finanziellen und ideellen) Förderung sowie in Form von zwei Promotionskollegs, die in Kooperation mit der Viadrina Universität Frankfurt (Oder) zum Thema „Interdisziplinäre Polenforschung“ und der TU Chemnitz zum Thema „Demokratie und Parteien in Europa“ durchgeführt werden. Wir sehen Promotionskollegs als eine sinnvolle Ergänzung zu der üblichen Begabtenförderung von einzelnen Doktorandinnen und Doktoranden“, erläutert Professor Hans-Peter Niedermeier (Leiter des Instituts für Begabtenförderung der Hanns-Seidel-Stiftung).
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