Den Grenzen der naturwissenschaftlichen Methode widmet sich ein neues Forschungsprojekt am Institut für naturwissenschaftliche Grenzfragen zur Philosophie und Theologie. Es will ein philosophisches Subjektkonzept entwickeln, das neben der engen naturwissenschaftlichen Perspektive unter anderem auch religiösen Deutungen wie dem christlichen Menschenbild Raum lässt. „Die Naturwissenschaften müssen aus methodischen Gründen zentrale Aspekte von Wirklichkeit und Subjekt ausklammern“, betont Dr. Tobias Müller, der das Projekt in Kooperation mit Prof. Dr. Stefan Bauberger und Prof. Dr. Harald Lesch leitet. „Deshalb dürfen wir den Menschen nicht auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse reduzieren.“
Wie Müller deutlich macht, muss das Projekt den modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen aber standhalten. „Gerade aufgrund ihrer methodischen Verengung können Physik, Biologie und Chemie sehr exakte und überprüfbare Ergebnisse liefern“, erklärt er. Das sei ein großer Gewinn und habe zu wichtigen technischen Errungenschaften geführt. „Das bedeutet aber auch, dass es Aspekte von Subjekt und Wirklichkeit gibt, die die Naturwissenschaften aufgrund ihrer Methode nicht erklären können“, sagt Müller.
Das Projekt wird von der NoMaNi-Stiftung Köln für einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert. Es will mit öffentlichen Veranstaltungen, interdisziplinären Tagungen und wissenschaftlichen Publikationen auch die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Geistes- und Naturwissenschaften fördern.