Nach acht Jahren als Kanzlerin hat sich Dr. Dina Brandt entschieden, neue Wege zu gehen. In einem Interview schildert Sie die Beweggründe für Ihren Weggang und blickt in die Zukunft.
Warum verlassen Sie die Hochschule?
Ich bin hier seit acht Jahren, was in „der Wirtschaft“ schon recht lang ist. Da der Arbeitsmarkt sehr gnadenlos wird, wenn man mal die 45 überschritten hat, dachte ich mir, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, um sich nochmal nach neuen Aufgaben umzuschauen. Auch intern passt das jetzt ganz gut: Mit der Neuaufstellung im Weiterbildungsbereich und der Akkreditierung unserer Studiengänge in halbwegs weiter Ferne kann sich mein Nachfolger gut einarbeiten. Außerdem bekommt er so die Möglichkeit den internen Umstrukturierungsprozess mitzugestalten, der für die Verwaltung gerade ein wichtiges Thema ist.
Was haben Sie die vergangenen acht Jahre erlebt?
Oh, das waren ganz viele verschiedene Dinge: Von der Einführung von Bachelor, Master und Modulstudien inkl. Akkreditierung, über eine Professionalisierung unserer Öffentlichkeitsarbeit und Einrichtung von vielen verschiedenen Stiftungsehrstühlen bis hin zur Modernisierung der Bibliothek ist viel passiert. Alles in allem kann man sagen: Ich durfte dabei sein, wie sich die Hochschule neu aufstellt und für die vielfältigen Herausforderungen professionalisiert, die sich einer modernen Hochschule stellen. Das war zwar schon ziemlich anstrengend, aber ich denke, dass sich der Aufwand gelohnt hat.
Was werden Sie in Zukunft machen?
Das kann ich tatsächlich noch nicht so genau sagen. Ich habe jetzt noch 25 Jahre Berufsleben vor mir und ich würde eigentlich gerne mal in einem ganz anderen Bereich arbeiten. Wenn ich hier etwas gelernt habe, dann ist es Großprojekte umzusetzen und ich denke, dass es dafür auch Bedarf in anderen Branchen gibt. Aber ehrlich gesagt: Ich würde jetzt gerne erst ein bisschen Pause machen. Und dann werden wir schon sehen!
Werden Sie uns auch ein bisschen vermissen?
Ja, klar. Und zwar alle: Studierende, Lehrende und natürlich die Kolleginnen und Kollegen. Wir haben ja alle aufregenden Zeiten erlebt, das verbindet. Ich werde sicherlich auch aus der Ferne beobachten, wie sich die Hochschule weiterentwickelt. Und wenn ich ganz große Sehnsucht habe, dann komme ich einfach zu den öffentlichen Veranstaltungen. Dann freue ich mich darauf, viele nette Leute wiederzutreffen und mich nicht um die Organisation kümmern zu müssen.