Die Hochschule für Philosophie hat einen neuen Kanzler. Dr. Jens Pape, promovierter Philosoph mit einem Aufbaustudium in Betriebswirtschaftslehre, leitet ab sofort die Hochschulverwaltung und unterstützt den Präsidenten bei der Führung der ordentlichen Geschäfte, in der Planung, bei Verhandlungen und Außenkontakten der Hochschule. In einem Interview stellt sich Dr. Pape vor.
Herr Dr. Pape, gerade haben sie als Kanzler die Leitung der Verwaltung der Hochschule für Philosophie übernommen. Herzlich willkommen! Was reizt Sie an der neuen Aufgabe besonders?
Mir gefällt die in Deutschland einzigartige Konzentration der Hochschule auf das Fach Philosophie, das hier in seiner ganzen Breite gelehrt wird. Die Verankerung im Jesuitenorden mit seiner langen Bildungstradition ist ein weiteres Charakteristikum. Darüber hinaus finde ich, dass sich die Hochschule in den letzten Jahren mit der Einrichtung neuer Lehrstühle und weiterbildender Studienangebote klug aufgestellt hat. Es reizt mich, hieran auf der Verwaltungsseite mitzuwirken.
Sie waren zuvor Bereichsleiter des Zentralbereichs bei acatech, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften. Sie wechseln also aus dem klassischen MINT-Bereich zu einer Philosophischen Fakultät.
Aus Sicht von Management und Verwaltung spielt die fachliche Ausrichtung erst einmal keine so große Rolle. Ein wesentlicher Unterschied ist aber, dass eine Akademie der Wissenschaften keine Lehre betreibt. Die Akademiemitglieder sind herausragende Technikwissenschaftler, die teils große Institute leiten und sich bei acatech ehrenamtlich für Wissenstransfer und Politikberatung engagieren. Natürlich gibt es kulturelle Unterschiede zwischen den Disziplinen. Ich habe ja selbst ursprünglich Philosophie studiert und konnte in den letzten Jahren meinen Horizont in Sachen Interdisziplinarität erweitern. Ingenieurwissenschaftler versuchen, die Grenzen des Machbaren zu verschieben und suchen neue technische Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen. Philosophen reflektieren das Ganze aus einer übergeordneten Perspektive, zum Beispiel der des gelungenen Lebens.
Haben Sie vor etwas besonderen Respekt?
Ja, vor der Arbeit, die hier in den vergangenen Jahren zur Weiterentwicklung der Hochschule geleistet wurde. Hierzu hat auch meine Vorgängerin viel Wichtiges beigetragen.
Wie möchten Sie die nächsten Wochen angehen?
Zunächst möchte ich mir mal einen Überblick verschaffen und die Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung kennenlernen. Hier gibt es ja viel Erfahrung und Kompetenz, auf die ich mich stützen kann. Außerdem möchte ich natürlich auch die Professorenschaft und das weitere Lehrpersonal kennenlernen. Dann werden wir sicherlich in der Hochschulleitung entscheiden, welche Themen mit welcher Priorität angegangen werden.