Die Lagebesprechung #2 widmet sich am 19.1.2015 im Lost Weekend in der Schellingstraße 3 der Wiederkehr des Religionskrieges. Prof. Dr. Clemens Pornschlegel (LMU) diskutiert mit Prof. Dr. Felix Ensslin (Akademie der Bildenden Künste Stuttgart). Es moderiert Prof. Dr. Dominik Finkelde.
Die Anschläge in Paris im November 2016 durch religiös-militante Terrorgruppen haben die Frage nach dem Verhältnis von säkular-administrativ verwaltetem "guten Leben" und religiösem Leben, das teils nur die Entweder/Oder-Dichotomie kennt, neu aktualisiert. Wie kann sich die säkulare Gesellschaft mit ihren metaphysischen Inhalten zur metaphysische Welt der Religion mit ihren säkularen Inhalten in ein Verhältnis setzen?
Clemens Pornschlegel hat über den Einfluss der Religion in der säkularen Moderne geforscht im Rahmen des gleichnamigen Exzellenzclusters an der LMU. Er kommt darüber mit Prof. Felix Ensslin ins Gespräch, der die Erfahrung von Terror aus nächster nähe in den 1970er Jahren erlebt hat.
Felix Ensslin ist Professor für Ästhetik und psychoanalytische Kulturtheorie an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Er wurde 1967 in Berlin geboren, studierte in New York Philosophie und Theaterregie und arbeitet heute zur zeitgenössischen Ästhetik im Kontext der Philosophie der Psychoanalyse. Zusammen mit Marcus Coelen gibt er im Diaphanes-Verlag die Theoriereihe „Subjektile“ heraus. Sein Buch zum 'Subjekt der Nichtigkeit bei Martin Luther' erscheint demnächst bei Diaphanes.
Die Reihe "Lagebesprechungen"widmet sich Analysen der Gegenwart im Kontext zeitgenössischer Theoriebildung an den Schnittstellen von Philosophie, Politik, Literatur und Religion. Die Professoren Dominik Finkelde und Clemens Pornschlegel laden dazu regelmäßig in die Buchhandlung "Lost Weekend" ein.