Am 5. Mai 2007 war es endlich wieder so weit: Prof. Dr. Michael Bordt SJ, der Rektor der Hochschule und Leiter der Alumni-Initiative, eröffnete das zweite Alumni-Treffen an der Hochschule für Philosophie in München.
In seiner Eröffnungsrede machte er deutlich, dass die Hochschule ohne Unterstützung von außen ihren hochwertigen Lehrbetrieb auf Dauer nicht aufrecht erhalten kann. Deshalb befindet sich die Hochschule nach dem Umzug von Pullach in das Herz Münchens und der ersten Öffnung für Studierende, welche nicht dem Orden angehören, mitten in einer zweiten Öffnung.
Dabei kommt der Alumni-Initiative eine zentrale Rolle zu. Das Ziel der Alumni-Initiative ist es, »die ehemaligen Studierenden in das Leben der Hochschule einzubinden; dadurch, dass sie beispielsweise Stipendien an Studierende vergeben oder dadurch, dass sie fair bezahlte Praktika in den Unternehmen, in denen sie jetzt arbeiten, anbieten und Berufseinstiegshilfen geben.«
Friederike Streib, Sprecherin der Alumni-Initiative, informierte en détail über Projekte und Tätigkeiten der studentischen Gruppe. So wurde die Alumni-Feier im Wesentlichen von deren Mitarbeitern ehrenamtlich organisiert.
Zusammen mit Johannes Lober wurde ebenso auf die Initiative »Philosophie und Beruf« aufmerksam gemacht, kraft welcher Unternehmen die Möglichkeit gegeben wird, Studenten für fair bezahlte Praktika zu werben, indem ihnen auf dem Dialogportal (einem weiteren Projekt der Alumni-Initiative) eine hochschulinterne Internetplattform angeboten wird; zudem werden zwei bis dreimal pro Semester Referenten für einen persönlichen Vortrag an die Hochschule eingeladen. Bei der Suche nach potentiellen Referenten werden Alumni bevorzugt eingeladen, da diese in besonderer Weise über den Wert ihrer Ausbildung an der Hochschule für Philosophie zu berichten wissen.
Besonderer Dank wurde den Stiftern des köstlichen Bio-Buffets zuteil, welche mit dieser Aktion dazu beitrugen, den Ruf der Hochschule als erster Bio-Hochschule Deutschlands weiter auszubauen und nach außen zu tragen. In Zusammenarbeit mit der Fair-Trade Gruppe, einem weiteren studentischen Projekt, »welche die philosophische Reflexion über Themen wie Umweltethik, Klimawandel, Armut und Gerechtigkeit an der Hochschule praktisch ins Leben umsetzt«, und Frau Claudia Michels von der Vereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ), gelang es der Alumni-Initiative, renommierte Bio-Unternehmen als Partner zu gewinnen.
So stellte die Hofpfisterei körbeweise verschiedene Sorten von knusprigsten Brot, die Basic AG eine delikate Auswahl feinster Käsesorten, der Grüne Markt seinen exklusiven vegetarischen Brotaufstrich und die Hermannsdorfer Landwerkstätten zur Kräftigung all derjenigen, die es gerne etwas deftiger mögen, eine bunte Palette ihres unwiderstehlichen Wurst- und Fleischangebotes. Verbunden mit dem Aspekt der Umweltethik war so für alle kulinarischen Vorlieben gesorgt.
Doch bevor es soweit war, zog Prof. Dr. Friedo Ricken SJ, Initiator und langjähriger Leiter des Graduiertenkollegs zum Begriff der religiösen Erfahrung, die Ehemaligen mit seinem Festvortrag »über neue Tendenzen der religionsphilosophischen Diskussion« in seinen Bann. Mit diesem Thema führte er viele philosophische Herzen zu ihren Wurzeln zurück. Ebenso eröffnete er den Studenten eine Einflugschneise, um im Anschluss in lockerer Atmosphäre mit den Alumni ins Gespräch zu kommen. Neben dem je persönlichen Stellenwert der Philosophie interessierte dann vor allem deren Integration, nach der Ausbildung an der Hochschule für Philosophie, auf dem beruflichen Werdegang.
Pausen wurden von einer studentischen Nachwuchsband musikalisch untermalt und gewährten ausreichend Freiraum, ihrem Namen gerecht zu werden: um Gesagtes, wie es umgangssprachlich so schön heißt, sacken zu lassen - oder um eigene Impulse aufzuspüren und neuen Ideen nachzuspüren.
Dann wurde gefeiert! Mit einem frischen Schluck Bier aus der großzügigen Spende der Klosterbrauerei Andechs oder erlesenem Wein, welcher zu diesem besonderen Anlass aus den geheimen, dunklen Kellern der Jesuiten ans Tageslicht gezaubert wurde. Nach dem Bio-Buffet hatten koch- und backbegeisterte Studenten für ein reich bestücktes Süßspeisen-Buffet gesorgt - dennoch musste man für die besten Stücke - durchaus - äußerst flink sein.
Ein buntes Kaleidoskop aus jung und alt, verheiratet oder unverheiratet, mit Familie oder ohne, von weit angereist oder aus dem Haus, tummelte sich nun in den Gängen der Hochschule oder saß gemütlich an einem der zahlreichen Tische, ließ sich finden, von vertrauten Gesichtern, um bald schon in halbverloren geglaubten Erinnerungen zu schwelgen und ach so ferne, gemeinsame Studienjahre wiederaufleben zu lassen.
Bericht: Christopher Koska