06. bis 13. März 2016 auf Schloss Elmau
„Wie möchte man andere Menschen führen, wenn man sich nicht selbst versteht oder nicht führen kann?“
Unter diesem Motto haben sich Prof. Dr. Michael Bordt SJ und Johannes Lober M.A./ MBA mit 15 hochmotivierten, jungen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern auf eine persönliche, innere Reise begeben. Die beiden Leiter haben die Teilnehmer mit gezielten Fragestellungen und hilfreichen Methoden dabei unterstützt, sich selbst wahrzunehmen und sich besser zu verstehen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Leadership-Seminaren wurde dabei auf die Lehre klassischer Führungsmethoden oder gar stereotyper Führungsstile verzichtet und kein theoretisches Wissen diktiert. Viel mehr war es ein individualisierter Selbstwahrnehmungsprozess zur Findung des eigenen, authentischen Führungsstils.
Dieser Prozess verlangte eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst und erfolgte in Etappen. So wurde Tag für Tag über andere Fragen nachgedacht, deren Antworten am Ende der Akademie ein großes Ganzes ergaben. Ohne zu viel verraten zu wollen, wurde über die eigenen Projekte, Ziele, Weltbilder oder gar Visionen reflektiert, die einen motivieren und in schwierigen Zeiten Halt gaben und geben. Ebenso gehörten schmerzliche Auseinandersetzungen über persönliche Verletzungen, Widerstände oder gar Konflikte zum Programm hinzu.
Der Veranstaltungsort Schloss Elmau mit seinen zahlreichen Rückzugsmöglichkeiten, der naturgewaltigen Kulisse und der einzigartigen Atmosphäre machte es einfacher den Alltag zu vergessen, sich von oberflächlichen Verhaltensmuster zu distanzieren und tiefere Schichten der eigenen Person zu erforschen. Doch besonders verschiedene Yoga- und Meditationsübungen trugen zum Schärfen der eigenen Sinne bei. Obwohl einige der Akademieteilnehmer zunächst eine gewisse Skepsis gegenüber Yoga und Meditation hatten, zeigte sich besonders am Ende der große Wert der vollkommen esoterikfreien Praktiken. So wurde z.B. im Yoga die Wahrnehmung auf die eigenen körperlichen als auch emotionalen Verhaltensmuster bei Grenzerfahrungen, Stress, Ängsten oder Widerständen gelenkt. Dabei fiel auf, dass sich diese Verhaltensmuster zum Alltag nicht groß unterschieden. In der Meditation wurde dann geübt, sich von diesen Mustern vollkommen zu distanzieren.
Neben den persönlichen Gesprächen mit den Akademieteilnehmern, den Gesprächen mit Prof. Bordt SJ und Herrn Lober M.A./MBA, baten auch die Gesprächsrunden mit hochrangigen Referenten eine hervorragende Möglichkeit zum Austausch, welche neue Impulse und Perspektiven im eigenen Findungsprozess aufzeigten. Zu den Referenten gehörten in dieser Akademie, Martin Schleske (führender Geigenbaumeister unserer Zeit), Dr. Dennis Göge (Programmkoordinator Sicherheitsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt), Susanne Jung (Senior Vice President HR Top Executives der Fraport AG), Dr. Helmut Schönenberger (Geschäftsführer der UnternehmerTUM) und Prof. h.c. Karl Schlecht (Gründer des Betonpumpenherstellers „Putzmeister“ und großer Förderer der Akademie).
Wir, die Akademie-Teilnehmer, haben die Akademie als großes Geschenk und Chance wahrgenommen für ein paar Tage innezuhalten, über unser eigenes Leben, Handeln und Tun zu reflektieren und uns unserer persönlichen Zielen bewusst zu werden. Das erworbene Selbstverständnis erleichtert den Weg zur inneren Zufriedenheit, der Standfestigkeit in schweren Situationen und dem eigenen Rollenverständnis, welches in heutigen Führungsaufgaben von großer Bedeutung ist.
Für das intensive Programm, die außerordentlich gute Leitung und die persönlichen Ratschläge möchten wir uns bei Prof. Bordt SJ und Herrn Lober herzlich bedanken. Des Weiteren gilt unser Dank der Karl Schlecht Stiftung für die großzügige finanzielle Unterstützung und den oben genannten Referenten für ihre Offenheit und ihre bereitwillige Auskunftgabe.
Ein Bericht von Laura Breucker und Fabian Feidl, Stipendiaten der Akademie.
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