Welche Rolle spielt epistemische Gewalt in der Philosophie?
Während die praktische und interkulturelle Philosophie sowie das transformative Forschen Ansätze bieten, Universalismen zu hinterfragen und Othering offenzulegen, liefert die Medienethik ein Verständnis dafür, wie Master- und Basisnarrative gesellschaftliche Wahrnehmung von Wissen(schaft) prägen. Es stellt sich jedoch die Frage, wie auch solche Praktiken epistemische Gewalt ausüben und sich dadurch der Vision von mehr Teilhabe und sozialer Gerechtigkeit versperren. Exkludierende Zugangsbeschränkungen, starre Disziplingrenzen und traditionelle Personalpolitik sind eine erste Rangliste von Beispielen eines in sich verschränkten Machtgefüges, in das die Philosophie verstrickt ist.
Die Veranstaltung besteht aus Workshopeinheiten am 01. und 02. Dezember und diesem Round Table am Abend des 01. Dezembers. Wir wollen einen Raum für das gemeinsame Lernen schaffen – gegenseitige Wertschätzung und Inspiration sind uns dabei besonders wichtig.
Bitte melden Sie sich bis zum 01. November 2022 über www.hfph.de/diskursmacht an.
Languages/Sprachen
Das Podiumsgespräch (Round Table) wird auf Deutsch stattfinden. Die meisten Referent*Innen sprechen auch Englisch.
The Round Table will be held in German. Most speakers understand English, too.
PODIUMSGESPRÄCH / ROUND TABLE
Referent*innen:
Dr. Hilkje C. Hänel ist Helene-Lange Gastprofessorin für Philosophie an der Universität Oldenburg sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin für Politische Theorie an der Universität Potsdam. Sie arbeitet zu den Themen epistemische Ungerechtigkeit, Sexualität und Geschlecht, Migration und Behinderung und schreibt sowohl wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher als auch Kriminalromane. | |
PD Dr. habil. Anke Graneß ist Geschäftsführerin des DFG-geförderten Reinhart Koselleck-Projekts "Geschichten der Philosophie in globaler Perspektive" an der Universität Hildesheim. Ihre Forschungsinteressen umfassen die Geschichte der Philosophie, Philosophie in Afrika, interkulturelle Philosophie, globale Gerechtigkeit und feministische Theorie. Zu ihren Veröffentlichungen gehören: Das menschliche Minimum. Globale Gerechtigkeit aus afrikanischer Sicht: Henry Odera Oruka (Frankfurt/New York: Campus 2011); Feministische Theorie aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Eine Einführung (Wien: Facultas 2019, mit Martina Kopf und Magdalena Kraus) und Philosophie in Afrika. Herausforderungen einer globalen Philosophiegeschichte (Berlin: Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 2023). |
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Jacques Zannou ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am UNESCO Chair in Arts and Culture in Education an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Bildung, Kulturen, Identitäten und soziale Wirklichkeiten von Menschen aus dem Globalen Süden und dem Globalen Norden unter Anwendung dekolonialer und kritischer Ansätze. In seinem Promotionsprojekt arbeitet er an pragmatischen dekolonialen Optionen, die das nachhaltige und solidarische Denken und Handeln von Menschen unabhängig von ihrem Verstrickungsniveau in die koloniale Matrix der Macht und unter Berücksichtigung ihrer postdigitalen Praktiken fördern können. |
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Dr. Karin Hutflötz ist Philosophin, derzeit Postdoc am Lehrstuhl für Bildungsphilosophie an der KU Eichstätt-Ingolstadt und Mitbegründerin des Instituts für philosophische Bildungsforschung und Beratung in München. Sie forscht zu Leitbildern und normativen Maßgaben von Bildung und Erziehung, zu Struktur und Dynamik von Persönlichkeitsbildung und Wertebildung unter den Bedingungen zunehmender Diversität und Digitalität. |
Begrüßung:
Prof. Dr. Barbara Schellhammer leitet den Lehrstuhl Intercultural Social Transformation und das Zentrum für globale Fragen. | |
Prof. Dr. Claudia Paganini leitet den Lehrstuhl Medienethik und das Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft zem::dg. |
Moderation:
Lena Schützle
Die Veranstaltung wird gefördert durch pro philosophia e.V. und SWIP - Society for Women in Philosophy.
Fotos von Anna Shvets und privat