Häufig wird in der Religionskritik gefragt, was erlaubt, was noch gerade zulässig und womit eine Grenze zur Verletzung religiöser Gefühle überschritten ist. Angesichts der defensiven Haltung lohnt es sich, einmal die Perspektive zu wechseln und zu fragen, ob Religionskritik nicht auch das Anliegen der Religion selbst sein kann. Inwiefern haben Christentum und Islam eigene Potentiale zur kritischen Beurteilung religiöser Praktiken und Überzeugungen? Können sie diese selbstkritisch einsetzen? Kann ein wechselseitiger Lernprozess angestoßen werden?
Aus Anlass des fünfjährigen Bestehens des Eugen Biser-Stiftungslehrstuhls an der Hochschule für Philosophie diskutieren die
Professoren Georg Sans SJ (Inhaber des Lehrstuhls, Hochschule für Philosophie München), Ahmad Milad Karimi (Islamische Theologie, Universität Münster) und Tobias Specker SJ (Katholische Theologie, Frankfurt Sankt Georgen).