Grenzen Künstlicher Intelligenz

Die philosophische Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat weltweit Hochkonjunktur. Aus unterschiedlichster Perspektive – von ethisch-moralischen Fragestellungen bis hin zu Problemen adäquater Erklärbarkeit technischer Möglichkeiten von KI-Systemen – hat sich der philosophische Diskurs in den letzten fünf Jahren potenziert. Sosehr in populären Darstellungen die disruptiven Veränderungen dieser Technologie betont werden, scheint im universitären Kontext mehrheitlich für eine gemäßigt-kritische Bewertung dieser Technologie plädiert zu werden. Dystopisch als auch utopisch überhöhte Szenarien werden hier großenteils abgelehnt. Dies liegt vor allem an der Überzeugung, dass aktuelle KI-Entwicklungen trotz beeindruckender Erfolge nur „schwache KI“ hervorbringen. In Rekurs auf John Searles berühmte Differenz von „schwacher und starker KI“ werden technische Möglichkeiten nur als erfolgreiche Simulationen kognitiver Eigenschaften bewertet, die zwar unglaubliche Chancen bieten, diese Eigenschaften autonomer Wesen selbst aber nicht einlösen können.

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Veranstaltungsort:
Aula
Kategorie:

Forschung

Angesichts aktueller Fortschritte innerhalb der KI-Forschung werden aber von verschiedener Seite ebendiese eindeutigen Differenzen immer wieder in Frage gestellt und auf die massiven Risiken hingewiesen, die von einer immer stärker werdenden Verselbständigung der KI-Systeme ausgehen (vgl. Metzinger 2021). Entsprechend erscheint es angemessen, genaue Unterscheidungen prinzipieller Möglichkeiten und Grenzen neu zu bestimmen, in denen das Spektrum möglicher Verselbständigung und Autonomisierung von KI-Systemen bewertet wird.

In diesem Kontext wird vom 29.03-31.03.2023 unter der Fragestellung „Grenzen Künstlicher Intelligenz?“ eine gleichnamige Konferenz stattfinden, bei der disziplinübergreifend grundlegende Möglichkeiten und Grenzen von KI-Systemen diskutiert werden. Die Konferenz soll den Auftakt zu einer Reihe weiterer Tagungen und Konferenzen bilden. Im Rahmen des Instituts für naturwissenschaftliche Grenzfragen zur Philosophie und Theologie (ING) werden dazu namhafte Wissenschaftler*innen eingeladen, um grundlegenden Frage- und Problemstellungen der Künstlichen Intelligenz zu reflektieren.

 

Ablauf:

29.03.2023

09:15 – 09:30 Einleitung Harald Lesch & Benjamin Rathgeber
09:30 – 10:30 „Grenzen der Künstlichen Intelligenz – theoretisch, praktisch, ethisch“ Klaus Mainzer
10:30 – 11:30 „Von der Grenze und ihrer Überschreitung“ Mathias Gutmann
11:30 – 11:45 Kaffeepause  
11:45 – 12:45 „Der KI Grenzen setzen? Von der Dynamik ethischer Rahmenbedingungen“ Jan-Hendrik Heinrichs
12:45 – 14:15 Mittagspause  
14:15 – 15:15 „Zwei Arten von 'goal-directedness'“ Bert Heinrichs
15:15 – 15:30 Kaffeepause  
15:30 – 16:30 „AI goals and normative metacognition” Vincent C. Müller

30.03.2023

09:30 – 10:30 „KI mit Bewusstsein? Was Menschen glauben und Maschinen tun“ Karsten Wendland
10:30 – 11:30 „What Is Fairness? Implications for FairML“ Ludwig Bothmann
11:30 – 11:45 Kaffeepause  
11:45 – 12:45 „Der Computer als Instrument zur Zerstörung von Menschlichkeit“ Sebastian Rosengrün
12:45 – 14:15 Mittagspause  
14:15 – 15:15 „Grenzen des Einsatzes Künstlicher Intelligenz als Machtmittel“ Jobst Landgrebe
15:15 – 15:30 Kaffeepause  
15:30 – 16:30 „Künstliche Intelligenz und die Grenzen des Todes. Ethik und Ökonomie des digitalen ‚Weiterlebens‘“ Jessica Heesen

31.03.2023

09:30 – 10:30 „Kann Quantencomputing Grenzen von KI überwinden?“ Gitta Kutyniok
10:30 – 11:30 „Künstliche Intelligenz im Proteindesign: Erfolge und Grenzen“ Dominik Niopek
11:30 – 11:45 Kaffeepause  
11:45 – 12:45 „Informationsverarbeitung ohne Subjekt: ein falsch verstandenes Paradigma“ Stefan Bauberger SJ
12:45 – 13:15 Abschlussdiskussion  
  Ende der Veranstaltung  

 

Anmeldung und Kontakt:

Anmeldung für Online-Teilnahme: https://eveeno.com/grenzen-ki

Kontakt: markus.maier@hfph.de

 

Plakat

Plakat Grenzen Künstlicher Intelligenz