The Courage to Be Anxious: Heidegger’s „Weg/Da“ Game
Online-Vortrag von Prof. Dr. Frank Ruda (University of Dundee) | PRISM Talk Series Ep. 07
19:00 Uhr
20:30 Uhr
Dr. Frank Ruda ist Professor of Modern and Contemporary Philosophy an der University of Dundee.
Seine Arbeit verbindet Hegelianismus mit historischer und zeitgenössischer Kontinentalphilosophie, insbesondere mit dem Denken Alain Badious, und befasst sich mit Fragen von Freiheit, Subjektivität, Gerechtigkeit und sozialem Wandel.
Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Monografien und Sammelbände. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen Hegel’s Rabble: An Investigation into Hegel’s Philosophy of Right (2011), Abolishing Freedom: A Plea for a Contemporary Use of Fatalism (2016), The Dash—The Other Side of Absolute Knowing (2018, mit Rebecca Comay), sowie Indifference and Repetition; or, Modern Freedom and Its Discontents (2023).
Ruda ist außerdem Mitherausgeber der Fachzeitschrift Crisis and Critique und Co-Host des zugehörigen Podcasts (https://open.spotify.com/show/71HTMeqGvlGvXUVnwmGySX).
Derzeit liegt sein Forschungsschwerpunkt auf dem Begriff des Mutes im Kontext zeitgenössischer Krisen. 2026 erscheinen zwei weitere Bücher von ihm: Reading Freud (mit Agon Hamza und Slavoj Žižek) sowie Grotesque Sovereignty. On Obscurantism in Politics.
Sein Vortrag in der PRISM Talk Series – Philosophical Reflections and Inquiries on Society and Mind erkundet Heideggers bisher wenig beachtete, eigentümliche Philosophie des Mutes.
In seinem 1927 erschienenen Werk Sein und Zeit behauptet Heidegger an einer Stelle, dass mit der Verfallenheit, der jedes Dasein anheimfällt – das heißt: einem Zustand, in dem es sich nicht eigentlich bestimmt –, ein Mangel an einer eigentlichen Welt einhergeht. Dieser zeigt sich unter anderem als praktische und theoretische Herrschaft des anonymen „Man“: Wir denken, was „man“ denkt, mögen, was „man“ mag, hassen und lieben, was „man“ hasst, wenn wir in seiner (Nicht-)„Welt“ leben. Doch Verfallenheit und die Herrschaft des „Man“ treten nicht nur als eigentümlicher Weltmangel – als Verwandlung der Welt in bloße Umwelt – hervor; sie erscheinen paradigmatisch und symptomatisch auch als Abwesenheit dessen, was Heidegger den „Mut zur Angst“ nennt.
Die Existenz einer Welt scheint somit von einer Form mutiger Angst abhängig zu sein, einem angstgeprägten Mut, der alle Gewissheiten und Festigkeiten unterläuft.
Der Vortrag zeigt, wie das Haben einer Welt letztlich nur unter der Bedingung einer eigentümlichen Bereitschaft denkbar ist, sie zu verlieren – etwas, das Heidegger selbst als „Weg-sein“, als Nicht-da-sein, bezeichnet. Die Welt – auf die rechte Weise – zu verlieren, wird dann zur Bedingung dafür, überhaupt eine zu haben.
Organisation und Moderation: Seraphin Frimmer, M.A. / Hanns-Seidel-Stiftung in Zusammenarbeit mit den Katholischen Hochschulen in Bayern
Kostenlose Registrierung über pretix: https://pretix.eu/prismtalkseries/prism-talk-7/c/DZgNzcjEG/
Im Anschluss erhalten Sie per E-Mail einen Link zur Zoom-Registrierung; danach sendet Zoom Ihren persönlichen Teilnahmelink.
Aufzeichnungen der bisherigen Beiträge der PRISM Talk Series können Sie auf dem YouTube-Kanal der Reihe finden: https://www.youtube.com/@PRISMTalkSeries
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