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Ist Gottes Existenz eine Sache der Vernunfterkenntnis? Diese Idee dürften die meisten für unverständlich oder gar für blanke Hybris halten. Glaube und Vernunft bilden für den Zeitgenossen, der sich vom Licht der Vernunft erleuchtet wähnt, in der Regel einen unversöhnlichen Gegensatz. Es versteht sich für ihn von selbst, dass er sich bei diesem Widerstreit ganz auf die Seite der Vernunft schlägt. Spätestens seit Kants Kritiken gilt ihm: Was Gott betrifft, könne man sich nicht auf die Vernunft, sondern höchstens auf den Glauben berufen. Serpentinen (Erscheinungstermin 02.10.2025) beginnt als faszinierende allgemeine Einführung in die überraschende Philosophie und Theologie des Heiligen Thomas und geht dann auf die vier Arten von Ursachen ein, die Aristoteles und Thomas unterscheiden: Stoffursache, Formursache, Wirkursache und Zweckursache, um sich dann den fünf Wegen zuwenden, die Thomas von Aquin zur Beweisführung der Existenz Gottes entwickelt hat.

Der Philosoph Sebastian Ostritsch geht dem Missverständnis des Gegensatzes von Glaube und Vernunft auf den Grund und liest in Auseinandersetzung mit Kant die Gottesbeweise des wichtigsten mittelalterlichen Philosophen Thomas von Aquin neu.

 

Verlag: Matthes & Seitz Berlin

Reihe: Theologische Brocken

 

Sebastian Ostritsch lehrt als Privatdozent an der Universität Heidelberg und ist Autor mehrerer philosophischer Studien und Sachbücher. Zuletzt erschienen die intellektuelle Biographie Hegel. Der Weltphilosoph und Let’s Play oder Game Over? Eine Ethik des Computerspiels. Ostritsch forscht zu Hegel und dem deutschen Idealismus, zu metaphysischen Grundthemen wie Existenz, Zeit und Ewigkeit, aber auch zur Philosophie und Ethik des Gaming.