Zentrum für Globale Fragen
Es bringt philosophische Fragen und Themen in gesellschaftliche, politische und kirchliche Diskurse ein, um Prozesse des sozio-kulturellen Wandels anzuregen.
Die Bereiche Migration/Flucht, Umweltethik/Nachhaltigkeit und Interkulturalität/Entwicklung stehen durch die lange Tradition des ZGF (ehemals Institut für Gesellschaftspolitik, IGP) im Mittelpunkt. Zu diesen und anderen Themen arbeitet es im engen Austausch mit dem Lehrstuhl Intercultural Social Transformation (IST) und weiteren Instituten der Hochschule, z. B. dem Institut für Ethik und Sozialphilosophie (IES).
Zentral ist die Frage nach Möglichkeiten des transformativen Forschens.
Wie kann Forschung transformativ wirken? Wie können Forschungsprozesse kritisch begleitet werden? In Forschungsprojekten des ZGF sollen Inhalte und Methoden in Wechselwirkung miteinander stehen.
Konkret heißt das, dass die Mitarbeiter*innen des ZGF in den Projekten
- gesellschaftliche Herausforderungen interdisziplinär und methodisch offen untersuchen sowie wissenschaftlich reflektieren,
- ihr eigenes Vorgehen selbstkritisch hinterfragen und achtsam begleiten,
- strukturellen und sozio-kulturellen Dynamiken besondere Aufmerksamkeit schenken,
- globale Sichtweisen fördern,
- insbesondere den Perspektiven von ausgegrenzten und armen Menschen Raum geben und ihren Stimmen Gewicht verleihen,
- sowohl in ihrem Ansatz wie in ihrer Ausrichtung philosophisch und praxisorientiert arbeiten, um das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit für globale Fragen zu wecken und individuelle sowie soziale Veränderungsprozesse zu befördern.
Prof. Dr. Barbara Schellhammer
Professorin für Intercultural Social Transformation | Leiterin des Zentrums für Globale Fragen (ZGF)
Jahresbericht 2023
Das Jahresthema des ZGF 2023 „Interkulturelle Philosophie“ wirft sicherlich Fragen auf – warum die Durchstreichung? Sollte nicht gerade das „Interkulturelle“ hervorgehoben werden? Genau darum geht es doch: ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Philosophie (abgesehen vom Begriff in einem engeren Sinn) keine europäische Erfindung ist. Denn es gehört originär zu unserem Menschsein, über Unvorhergesehenes zu staunen, Dinge in Frage zu stellen, Umgangsformen für moralisch fragwürdiges Verhalten zu finden, über den Sinn des Lebens zu sinnieren und selbst über die Grenzen des menschlich Fassbaren hinausdenken zu wollen.