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Kurzbeschreibung

Unser interdisziplinäres Forschungsprojekt „SeBi“ zielt auf den schwierigen Balanceakt von sexueller Selbstbestimmung bei Menschen mit so genannter „geistiger Behinderung“ (MgB) zwischen Ermöglichung und Schutz. Die Extreme an beiden Enden führen zu Formen sexueller Gewalt: zur Missachtung sexueller Bedürfnisse einerseits und zu sexuellen (Peer-)Übergriffen andererseits. Beides wird gesellschaftlich tabuisiert und stellt Betreuer*innen vor enorme ethische, rechtliche und praktische Herausforderungen.

Für uns ergeben sich aus diesem Spannungsfeld 4 interdisziplinäre Schwerpunktthemen:

  1. Welche Ermöglichung und welchen Schutz wünschen sich die MgB selbst?
  2. Philosophisch-ethische Grundlagen zur „sexuellen Selbstbestimmung“ bei MgB
  3. Juristische Herausforderungen zwischen Ermöglichung und Schutz
  4. Handlungsrahmen „Betreuung“: Wie erleben Betreuer*innen das Spannungsfeld, was brauchen sie? (Haltung und Organisationskultur)

Ziele

  • MgB selbst zu „Wort“ (Bild, Zeichen, etc.) kommen lassen -> Entwicklung „responsiver“ Methoden
  • Desiderate und „Kipp-Punkte“ sexueller Gewalt aufdecken
  • Philosophische Klärung des Begriffs „sexuelle Selbstbestimmung“, insbes. bei MgB
  • gesellschaftliche Enttabuisierung eines mehrfach tabuisierten Themas
  • juristische Klärung (z. B. Sexualassistenz, strafrechtliche Folgen von Gewalt bei Schuldunfähigkeit)
  • konkrete Handlungssicherheit und Unterstützung für Betreuende

Personen

Prof. Dr. Barbara Schellhammer

Professorin für Intercultural Social Transformation | Leiterin des Zentrums für Globale Fragen (ZGF)