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Begegnung, Gemeinschaft und Austausch für eine nachhaltige Zukunft

Philosophischer Salon mit Dr. h.c. Susanne Klatten und Dr. Nathalie von Siemens

Im Rahmen des Philosophischen Salons am Ende des Sommersemesters waren Dr. h.c. Susanne Klatten und Dr. Nathalie von Siemens zu Gast an der Hochschule für Philosophie München (HFPH), um das Thema „Unternehmerische Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft“ zu erörtern.  Moderiert wurde das Gespräch vom Wirtschaftsethiker und Hochschulpräsidenten Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher.

Der Austausch zu den Herausforderungen, mit denen Unternehmen und Gesellschaft derzeit konfrontiert sind, hat gezeigt:  Die „Normalität“, die sich viele nach der Pandemie zurückwünschen, gibt es nicht mehr. Allein die digitale Transformation und die Verwerfungen der bisherigen Weltordnung führten zu einem ständigen Wandel. Dies erfordere eine kontinuierliche Bereitschaft zur Anpassung und Weiterentwicklung. Agilität, Resilienz und Mut sind hier die Begriffe, die wesentlich für gute Zukunftsperspektiven von Unternehmen und Gesellschaft sind.

Das Unternehmertum müsse dabei Pionierarbeit leisten, sowohl für seine Mitarbeitenden als auch für die Gesellschaft: „Die größte Pflicht für Führungskräfte ist die Ausstrahlung von Zuversicht“, betont Susanne Klatten.

Beide Unternehmerinnen zeichnen trotz der Schwierigkeiten ein positives Zukunftsbild. Für Susanne Klatten braucht unternehmerisches Handeln mehr denn je ein „Mindset“, das Altbewährtes in Frage stellt und nach Innovationen sucht. Nathalie von Siemens bekräftigte, dass Innovationsbereitschaft nicht nur die Voraussetzung ist, um die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu sichern, sondern auch, um die Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern.

Welchen Beitrag kann die Philosophie dazu leisten? In einer sich stetig wandelnden Welt, in der Wissen – aber auch viel Falschwissen – durch KI immer zugänglicher ist, wird das kritische Hinterfragen und die Schärfung der Urteilskraft noch wichtiger. Hier leistet die Philosophie in Forschung und Lehre einen essenziellen Beitrag für Unternehmen: Die Frage nach der Relevanz stehe dabei immer im Raum, wie Nathalie von Siemens hervorhebt. „Es geht nicht mehr um das Wissen, sondern um das Bewusstsein“, meint Susanne Klatten und referiert ebenfalls auf das Hinterfragen und bewusste Nachdenken.

Nathalie von Siemens, die an der HFPH über den Freundschaftsbegriff von Aristoteles dissertiert hat, unterstreicht, dass ausbeuterische oder zweckgebundene Beziehungen, wie sie heutzutage oft in Politik und Wirtschaft getroffen werden, langfristig immer scheitern. Nachhaltige Bindungen mit Zukunftsperspektive beruhen stets auf Begegnung, Gemeinschaft und Austausch. Genau dafür, ergänzt Susanne Klatten, müssen Unternehmen geeignete Plattformen pflegen, um eine nachhaltige Zukunft für sich wie für die Gesellschaft zu sichern.

Wir als Hochschule für Philosophie München freuen uns, der Gesellschaft regelmäßig solche Räume der Begegnung bieten zu können, in der dieser notwendige Austausch gepflegt werden kann.

 

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