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Gleichstellung in Akademia ist ein wichtiges Thema: Obschon laut Statistischem Bundesamt regelmäßig genauso viele Frauen wie Männer ein Studium beginnen, finden sich über Promotion und Habilitation hinweg zunehmend weniger Frauen, und bei den Professuren ist der Frauenanteil am geringsten. Die akademische Philosophie ist dabei keine Ausnahme, hier liegt der Frauenanteil an den Professuren bei 24 Prozent (Stand 2017). Die Gründe sind vielfältig: vom Stereotyp des bärtigen Philosophen bis zu Problemen der modernen Fachkultur. Sie sind auf jeden Fall immer auch strukturell begründet, weshalb u. a. mit dem Amt der Frauenbeauftragten das Thema Gleichstellung innerhalb der Hochschule auch strukturell verankert ist.

Was ist eine Frauenbeauftragte?

Die Aufgaben einer Frauenbeauftragten sind generell im Bayerischen Hochschulgesetz definiert. Dort heißt es:

„Die Hochschulen fördern bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und berücksichtigen diese als Leitprinzip. Sie wirken auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. Zur Durchsetzung der Gleichberechtigung werden Frauen unter Beachtung des Vorrangs von Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung (Art. 33 Abs. 2 des Grundgesetzes, Art. 94 Abs. 2 der Verfassung) bevorzugt. Ziel der Förderung ist eine Steigerung des Anteils von Frauen auf allen Ebenen der Wissenschaft und Kunst.“ (Bayerisches Hochschulinnovationsgesetz Art 22, Abs. 1)

An der Hochschule dient zusätzlich das Leitbild dazu, den Aufgabenbereich der Gleichstellung zu interpretieren. Die Frauenbeauftragte wird vom Senat eingesetzt.

Wer ist die Frauenbeauftragte und wie erreiche ich sie?

Lena Schützle

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Intercultural Social Transformation und am Zentrum für globale Fragen

Prof. Dr. Barbara Schellhammer

Professorin für Intercultural Social Transformation | Leiterin des Zentrums für Globale Fragen (ZGF)

Wie ist die Situation von Frauen an der Hochschule?

Bis 2006 waren alle Professoren der Hochschule Mitglieder des Jesuitenordens und folglich Männer. Bei den ersten drei Berufungen von Nicht-Jesuiten sind ebenfalls Männer berufen worden. Im Oktober 2019 wurde die erste Frau auf eine Professur an der Hochschule berufen, so dass aktuell zehn Professoren und eine Professorin an der Hochschule lehren. Der Mittelbau setzt sich aus Jesuiten und weiteren Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern zusammen. Bei Letzteren ist das Geschlechterverhältnis ausgewogen. Unter den Studierenden waren in 2018 58 Prozent männlich und 42 Prozent weiblich.

Welche Maßnahmen unternimmt die Frauenbeauftragte für die Studentinnen?

Es gibt regelmäßig, einmal im Semester, die Möglichkeit, sich im Rahmen der Frauenvollversammlung mit der Frauenbeauftragten zu treffen. Bei diesen Treffen geht es um die gemeinschaftliche Entwicklung von Initiativen zur Förderung von Frauen im Studium sowie zur Verbesserung der Fachkultur im Sinne der Gleichstellung insgesamt. Zudem können sich hier Studentinnen unterschiedlicher Semester und Qualifikationsstufen vernetzen.

Im Rahmen von Workshops, Vortragsreihen und Berufungsverfahren unterstützt die Frauenbeauftragte die Hochschule dabei, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern tatsächlich zu erreichen und bestehende Nachteile zu beseitigen.

 

Sprechstunde WiSe 24/25

In der Sprechstunde können Sie mit kleineren oder größeren Anliegen zu uns kommen, neue Ideen besprechen, Fragen anbringen oder uns einfach kennenlernen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Montags 12-13 Uhr via Teams am 11.November, 9. Dezember, 13. Januar und 3. Februar oder nach Absprache auch an der Hochschule.

Besprechungs-ID: 350 795 818 149
Kennung: creD8i

 

Du bist trans, inter, agender oder non-binär und weißt nicht, wohin mit deinem Anliegen? Komm gerne zu uns in die Sprechstunde.

Mehr zum Thema

Wissenschaftliche Studien

Artikel in Zeitschriften und Zeitungen

Radiobeiträge

  • „Das Frauenbild der Philosophen“
    (Philosophen traut man im Allgemeinen tiefere Einsichten zu als Menschen, die keine berufsmäßigen Denker sind. Was sie im Laufe der Jahrhunderte über Frauen gesagt haben, klingt jedoch in den meisten Fällen erstaunlich einfältig. Die Geschichte der großen Denker ist in weiten Teilen eine Geschichte frauenfeindlicher Vorurteile. Die meisten tun nichts anderes, als das theoretisch zu legitimieren, was 2000 Jahre und länger praktiziert wurde: die Unterdrückung der Frau. Dabei werden die immer gleichen Argumente in immer neuen Variationen vorgeführt.)
    20 Min. Radiobeitrag des Bayerischen Rundfunks zum Nachhören
  • „Die neuen Frauenhasser und der Feminismus“
    (Untersuchung der zunehmenden Hetze gegen Frauen im Internet.)
    50 Min. Radiobeitrag des Bayerischen Rundfunks zum Nachhören

Blogbeiträge

Sammelbände

  • „Frauen in Philosophie und Wissenschaft“
    (Der von Brigitte Doetsch herausgegebene Band präsentiert die aktuelle Feministische Philosophie und sammelt Beiträge, die Einblick geben in den gegenwärtigen Forschungsstand, wie ihn „Philosophinnen im dritten Jahrtausend“ erreicht haben. Insgesamt neun, zum Teil interdisziplinär ausgerichtete Arbeiten werden vorgestellt. Das Themenspektrum ist weit: Geschichte der Philosophie; Politische Philosophie und Naturphilosophie; Epistemologie; Biopolitik und Bioethik als Bereiche praktischer Philosophie; Forschung über Geschlechterverhältnisse. Alle Beiträge gehen zurück auf eine Vortragsreihe des Braunschweiger Zentrums für Gender Studies (www.genderzentrum.de). Leser*innen erhalten einen guten Überblick über die aktuelle Frauenforschung aus der Sicht theoretischer und praktischer Philosophie.)

Projekte/Netzwerke

Artikel in Zeitschriften und Zeitungen

Interviews

Blogbeiträge

  • „Philosophinnen…denn die Philosophie ist weiblich“
    (Internetseite, die es sich zur Aufgabe gemacht hat alle Philosophinnen lexikalisch zu versammeln. Zudem gibt es eine Zeittafel von der Entstehung der Philosophie bis heute, in der die Philosophinnen eingezeichnet sind)
  • „Feminist Philosophers“
    (Feminist philosophy, more than most areas of philosophy, needs to be informed by real-world information and examples. One of our goals is to help feminist philosophers keep up with philosophically relevant facts and examples. Of course, there’s far more than we could ever hope to cover, but at least this is a start. By using ‘categories’, one can easily find useful examples for teaching and research. We’re also hoping that feminists who aren’t philosophers may find some philosophical reflections and references helpful and interesting. And, sometimes, we’ll just post things that are good for a laugh. Because we all need that. Do let us know if you think there’s something we should be covering that we’re not, by clicking on the ‘contact’ category. We’ll see what we can do.)

Studien

„Gender-Märchen“

In der Gesellschaft generell, aber auch in der Philosophie, halten sich bestimmte Vorurteile über Frauen hartnäckig. Zum Beispiel, dass Frauen kein Interesse an Führungspositionen hätten, oder, dass Frauenförderung Männerdiskriminierung sei. Der „freie Zusammenschluss von Studentinnenschaften“ (fzs), ein überparteilicher Dachverband von Studierendenvertretungen in der Bundesrepublik, hat einen Flyer herausgebracht, der diese und alle weiteren Gender-Märchen gut widerlegt, bestellbar hier: https://www.fzs.de/material/bestellen/

Bitte beachten Sie auch den Präsenzbestand in unserer Bibliothek zu feministischer Philosophie und zentralen Werken von Philosophinnen.